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FSUNewsletter/SS2016
Kultur
Fundstücke eines Bibliothekars
Franz Meyer war von 1905 bis 1933 in verschiedenen Funktionen an der Universi-
tätsbibliothek tätig. Um allen politischen Loyalitätsbekundungen aus demWege zu
gehen, ließ er sich Ende 1933 pensionieren. Danach lebte er als Privatgelehrter und
Künstler in Lobeda. Sein Nachlass, der 1973 in die Bibliothek kam, enthält zahlreiche
Früchte seines künstlerischen Wirkens und seiner umfassenden literarischen und
philosophischen Korrespondenz. Daraus hat dieThüringer Universitäts- und Landes-
bibliothek eine Ausstellung entwickelt, die bis 28. Mai unter demTitel „Franz Meyer
(1880-1973) –Wanderungen um Jena“ zu sehen ist. Präsentiert werden Dokumente
zu Leben undTätigkeit sowie Funde aus seinem philosophischen, kunsthistorischen
und literarischen Nachlass. Die meisten Anregungen für seine künstlerischen Ar-
beiten fand Meyer auf den Wanderungen um Jena. Im Fokus der Schau steht eine
Auswahl seiner apart feinen, kleinformatigen Zeichnungen und Aquarelle mit Moti-
ven aus der Umgebung, die erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden.
PM
Einheit in der Vielfalt
Heiter und bunt treten die Bilder von Thea Grün
dem Betrachter entgegen – passend zur im Früh-
ling erwachenden Natur. Seit dem 9. März ist in der
„ganz kleinen galerie“ im Institut für Biochemie am
Nonnenplan die Ausstellung „Einheit in der Vielfalt“
zu sehen. Der Titel deutet auf die vielfältigen Stile
hin, mit denen die in Nordgriechenland geborene
und in Dortmund aufgewachsene Thea Grün ihre
Werke entstehen lässt. „Wer so unterschiedlich
malt, muss über eine
blühende Fantasie
verfügen, muss aber
auch großen inneren
Druck verspüren,
seine Empfindun-
gen mitzuteilen“, so
Bernd Wiederanders,
der die wechselnden
Ausstellungen in der
„ganz kleinen gale-
rie“ organisiert.
Thea Grün ist ge-
lernte Chemielabo-
rantin und war bis
2000 bei der Bundes-
anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin tätig.
Schon während dieser Zeit interessierte sie sich für
Kunst und Malerei und war in Kontakt mit verschie-
denen Kunstkreisen. Seit 2003 lebt sie in Jena, wo
sie sich seither intensiv der Malerei widmet, seit
2013 in einem eigenen Atelier.
Die Ausstellung ist bis Mitte Juni 2016 montags
bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
PM
„Sahnestücke“
Seit vielen Jahren bietet das Universitätsklinikum Jena Raum
für Kultur – unter anderem mit wechselnden Ausstellungen in
der Magistrale im Klinikum in Lobeda. Für GudrunTürk, die sich
bis zu ihrem Ruhestand Ende
vergangenen Jahres um die
sogenannte kulturelle Pati-
entenbetreuung kümmerte,
ist nun eine Nachfolgerin
gefunden worden: Tine Dre-
fahl, Jahrgang 1976, hat nach
dem Studium der Visuellen
Kommunikation an der Fakul-
tät Gestaltung der Bauhaus-
Universität-Weimar mehrere
Jahre in Paris gelebt und
gearbeitet – als Illustratorin,
Designerin, Fotografin und
Dekorateurin. Die meisten
ihrer „Sahnestücke“, die sie
derzeit in der gleichnamigen
Ausstellung in der Magistrale
des Klinikums zeigt, dokumentieren ihre vielfältigen Erlebnisse
in der französischen Hauptstadt. Filigrane Illustrationen, freche
Zeichnungen, farbintensive Modefotografien – doch sie sieht
auch dort schöne Dinge, wo es auf den ersten Blick vielleicht
nicht schön ist.
PM
Foto:Szabó
Foto:Günther
Leibniz zum 300. Todestag
Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) wid-
met GottfriedWilhelm Leibniz eine Sonderausstellung. Die Schau
„GottfriedWilhelm Leibniz (1646-1716) – Leben, Werk, Wirkung“
präsentiert historische Bücher und Dokumente derThULB anläss-
lich des 300. Todestages des Universalgelehrten.
Leibniz, der zeitweise in Jena studierte, leistete bedeutende
Beiträge auf den Gebieten der Philosophie, Logik, Mathematik,
Physik, Biologie, Geologie, Geschichtswissenschaft, Sprachwis-
senschaft, Jurisprudenz und technischen Wissenschaften. Seine
Werke liefern nach wie vor wichtige Anregungen für die For-
schung. Leibniz gehört zu den eifrigsten Briefschreibern aller Zei-
ten. Überliefert sind etwa 20000 Briefe an oder von etwa 1300
Partnern. Leibniz forderte eine Vielseitigkeit des Wissenschaft-
lers, die sich sowohl auf unterschiedliche Disziplinen als auch
auf unterschiedliche Methoden innerhalb einer Disziplin bezog.
Die Ausstellung zeigt Originale von mathematischen, philoso-
phischen, natur- und kulturwissenschaftlichenWerken von Leibniz
aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ein Teil widmet sich speziell
dem Brief als Medium wissenschaftlicher Kommunikation. Ge-
zeigt wird auch ein Originalbrief von Leibniz.
Der besondere Jenaer Schwerpunkt der Ausstellung besteht
in der Präsentation von Dokumenten zu Leibniz‘ Studienzeit bei
ErhardWeigel in Jena von Juni bis Oktober 1663 und zur Leibniz-
Rezeption in Jena im 18. Jahrhundert.
PM
• Ausstellungszeitraum:
15. April 2016 - 26. Januar 2017 im Zimelienraum der ThULB (Bi-
bliotheksplatz 2)
• Öffnungszeiten:
Dienstags von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr
nach Anmeldung an der Zentralen Information.