33
den Kreis der wissenschaftlich tätigen Menschen
aufgenommen zu werden, habe ich als Auszeich-
nung empfunden. [...] Heute bin ich offenkundig
mutiger in den Formulierungen, im Wagnis einer
These. Zweifellos bin ich sehr froh, diese Arbeit ge-
schrieben zu haben …”
„Es bereitet mir Freude, neue Dinge auszuprobieren
und zu entdecken, eben zu forschen. Daher habe
ich mich für eine wissenschaftliche Karriere ent-
schieden. An der Universität bin ich recht frei in der
Wahl der Themen, die ich gerne bearbeiten möchte,
genieße also als Wissenschaftlerin ein hohes Maß
an Freiheit und kann mich selbst verwirklichen. Da-
rüber hinaus ist die Universität ein recht flexibler
Arbeitgeber. Das ist gerade für Frauen mit Kindern
sehr wichtig. Ich kann mir beispielsweise meine Ar-
beitszeit frei einteilen. So kann ich bis zum Nach-
mittag im Büro arbeiten und dann wertvolle Zeit
mit meinen Kindern verbringen. Am Abend, wenn
diese im Bett sind, kann ich dann meine Arbeit
fortsetzen.
Als negativ empfinde ich die unsichere Beschäf-
tigungssituation. Man hangelt sich von einer Be-
fristung zur anderen und nach 6 Jahren ist dann
endgültig Schluss, sofern man nicht eine der we-
nigen Dauerstellen ergattern konnte. Alternativen
gibt es nur wenige. Ein großer Teil meiner Zeit fließt
in die Vorbereitung und Durchführung von Lehrver-
anstaltungen, sodass Forschung und andere für
mein persönliches Vorankommen wichtige Arbeiten
oftmals zu kurz kommen. Auch liegt der Fokus in
der PostDoc-Phase nicht mehr ausschließlich auf
der forschenden Tätigkeit, sondern eher im organi-
satorischen und anleitenden Bereich. Das enorme
Arbeitspensum erfordert es, deutlich mehr als die
täglichen 8 Stunden oder auch am Wochenende
zu arbeiten.