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Dieses Arbeitsfeld war im Berichtszeitraum durch drei The-

menschwerpunkte geprägt: a) Systeme mit tritopen Ligan-

den und Spin-Frustration. b) Einzelmolekülmagnete auf der

Basis von Übergangsmetall- und Lanthanoid-Komplexen.

c) Magnetische Systeme mit optisch aktiven Brückenligan-

den. Begleitend zu unseren experimentellen Untersuchun-

gen führen wir auch quantenchemische Berechnungen auf

unterschiedlichem theoretischem Niveau (DFT bis hin zu

ab

initio

Verfahren). Bei Komplexen mit tritopen Brückenligan-

den geht es um grundlegende Fragen zur magnetischen

Wechselwirkung und potenzielle Anwendungen im Bereich

von Zukunftstechnologien wie der Spintronik und dem

Quantencomputing. Wir konnten eine Reihe spin-

frustrierter Systeme synthetisieren, die als elektrisch adres-

sierbare Quantenbits geeignet sind, dabei haben wir das

Verhalten dieser Systeme auf Oberflächen und deren Spin-

dynamik untersucht (Abb. 2). Darüber hinaus wurden Ein-

zelmolekülmagnete auf der Basis von mononuklearen Co-

balt(II)- und Lanthanoid(III)-Komplexen intensiv untersucht.

In Abbildung 3 ist ein Dysprosiumkomplex dargestellt, der

eine ungewöhnlich hohe thermische Barriere bezüglich

seiner Spindynamik besitzt. Ein weiterer Fokus beschäftigte

sich mit optisch bzw. redoxaktiven Brückenliganden und

deren Verwendung in magnetischen Molekülen, insbeson-

dere in Koordinationspolymeren, um schaltbare oligo- bzw.

polymere Systeme zu generieren.

Abb. 2 (oben rechts). Spin-frustierter Kupferkomplex mit

magnetischen Daten und CITS-Messung auf Graphitoberfläche.

Molekulare Magnete

Im Berichtszeitraum standen Fragestellungen zur Funkti-

on und Struktur von Enzymmodellen im Vordergrund. Für

die Katalyse ist letztlich die konkret in Lösung vorliegende

aktive Spezies entscheidend, daher haben wir uns mit der

Zuordnung und Charakterisierung möglicher Isomere von

chiralen Verbindungen in Lösung beschäftigt. Von beson-

derem Interesse waren hierbei Vanadium- und Molyb-

dänkomplexe mit zuckerbasierten Liganden und ihr Ein-

satz hinsichtlich der katalytischen Oxidation von Sulfanen

zu Sulfoxiden. Ein zweiter Aspekt aus diesem Themenbe-

reich beschäftigte sich mit der grundlegenden Frage wie

insbesondere Mikroorganismen Vanadium und Molybdän

FORSCHUNG — 25

Bioanorganische Chemie des Vanadiums und Molybdäns

Abb. 3 (unten rechts). Dysprosiumkomplex als

Einzelmolekülmagnet mit magnetischer Hysterese und

Anisotropieachsen aus

ab initio

Berechnungen mit CASPT2.

aus ihrer Umgebung für sich nutzbar machen. Die Produk-

tion geeigneter Metallophore durch die Organismen soll-

te letztlich durch die Verfügbarkeit entsprechender Nähr-

stoffe im Kulturmedium bestimmt sein. Daher versuchen

wir geeignete Chelatliganden zu synthetisieren, mit deren

Hilfe einerseits die Nachbildung natürlicher Wachstums-

bedingungen ermöglicht wird und andererseits die Ver-

fügbarkeit der essentiellen Metallionen auch gezielt vari-

iert werden kann.