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Uni-Journal Jena02/15

Tagungen

Patagoniens Literatur

Internationale Tagung der Romanistik

Ukraine nach dem Maidan

Politikwissenschaftler tagten in Kiew

Gravitationswellen

können kommen

Der Sonderforschungsbereich/Transre-

gio 7 (SFB/TR7) „Gravitationswellenas-

tronomie“ feierte zwölf Jahre erfolgrei-

che Forschung mit einem internationalen

Workshop: Vom 1. bis 5. Dezember blick-

ten die Forscher des von der Deutschen

Forschungsgemeinschaft geförderten

SFB auf ihre Arbeit an den Standorten

Jena, Garching, Hannover, Potsdam

und Tübingen zurück. Auf Einladung des

Jenaer SFB-Sprechers Prof. Dr. Bernd

Brügmann diskutierten etwa 80 Ex-

perten aus zehn Ländern die neuesten

Forschungsergebnisse zu Gravitations-

wellen.

Ziel der Gravitationswellenastronomie

ist es, die von Einsteins Relativitätsthe-

orie vorhergesagten Schwingungen von

Raum und Zeit direkt nachzuweisen. AB

Antikommunismus

in seiner Epoche

Die Zivilgesellschaft spielt in den nächs-

ten Jahren eine Schlüsselrolle bei der

Demokratisierung und Europäisierung

der Ukraine und ihrer Nachbarländer. In

der Ukraine ist die Zahl an Nichtregie-

rungsorganisationen (NGOs) seit dem

Maidan sprunghaft gestiegen – allein

etwa 11 000 sind registriert, Zehntau-

sende weitere arbeiten unregistriert.

Da das Misstrauen in der Gesellschaft

gegen das politische Establishment und

die Furcht vor einer erneuten „Oligarchi-

sierung“ sehr ausgeprägt bleibt, kommt

den NGOs als „watchdogs“ entschei-

dende Bedeutung zu, soll die demokrati-

scheWende gelingen. Ein Erfolg der Uk-

raine wiederum würde aufWeißrussland

und Moldawien ausstrahlen, auch wenn

diese derzeit fest im Griff russischer Po-

litik und Medien zu sein scheinen.

In dieser Meinung einig waren sich

die Teilnehmer einer Konferenz, die der

Lehrstuhl für Internationale Beziehungen

der Friedrich-Schiller-Universität am 12.

Dezember 2014 in Kiew durchgeführt

hat. An der Konferenz „Ukrainian Civil

Society after the Maidan: Potentials and

Challenges on the Way to Sustainable

Democratization and Europeanization”,

die vom Auswärtigen Amt und dem

Deutschen Akademischen Austausch-

dienst (DAAD) finanziert wurde, waren

eine Vielzahl von Vertretern aus Wissen-

schaft und Nichtregierungsorganisatio-

nen aus Belarus, Deutschland, Molda-

wien und der Ukraine beteiligt.

Ziel war es, Potenzial und Grenzen

zivilgesellschaftlichen Engagements in

der Ukraine nach der „Revolution der

Würde“ zu erkunden, die Auswirkun-

gen auf die Nachbarländer der östlichen

Partnerschaft der EU zu diskutieren und

Möglichkeiten künftiger externer Unter-

stützung durch Deutschland und die EU

auszuloten. Das Jenaer Institut für Po-

litikwissenschaft ist für diese Thematik

besonders prädestiniert, bietet es doch

bereits seit 2006 einen Doppeldiplom-

Studiengang mit der Nationalen Univer-

sität Mohyla-Akademie in Kiew an. AB

Im Süden Südamerikas liegt Patagonien:

ein riesiges Gebiet, das weite Teile Ar-

gentiniens und Chiles umfasst und sich

in besondererWeise durch kulturelle He-

terogenität auszeichnet. Vom spanischen

Imperium nie erobert, konnte die indi-

gene Bevölkerung ihre Kulturtraditionen

bis zur gewaltsamen Zurückdrängung

Ende des 19. Jh. bewahren.

Mit dieser Region beschäftigte sich

am 4.-5. November 2014 die internatio-

nale Tagung „Patagonien – Gründungs-

mythen und diskursive Emanzipationen

eines geopolitischen Raumes“.

Ziel der von Prof. Dr. Claudia Hammer-

schmidt vom Institut für Romanistik or-

ganisierten Tagung war es, den Wissen-

schaftsdiskurs zur jungen, sich erst seit

Ende der 1970er Jahre entwickelnden

Literatur aus Patagonien auch außerhalb

Chiles und Argentiniens international

sichtbar zu machen. Zwar hatte sich seit

den europäischen Entdeckungsfahrten

(etwa Darwins Bericht der Beagle-Expe-

dition) eine reiche Patagonienliteratur in

Form eurozentristischer Reiseberichte

formiert. Doch erst Ende der 1970er

Jahre bildete sich inWiderstandszentren

gegen die Militärdiktaturen in Chile und

Argentinien eine eigenständige Literatur

in Patagonien heraus. 

AB

SchwarzeLöcher–wiehierspielerischdarge-

stellt–sindeinepotenzielleQuellevonGra-

vitationswellen,dieimMittelpunktderJenaer

Tagungstanden.

Foto:Kasper

„Der Antikommunismus in seiner Epo-

che. Weltanschauung, Bewegung, re-

gierende Partei“ lautete der Titel eines

internationalen Symposions, das das

„Jena Center Geschichte des 20. Jahr-

hunderts“ und das Imre Kertész Kolleg

vom 13.-15. November 2014 veranstal-

teten.

Wie der Kommunismus zählt auch der

Antikommunismus zu den politisch-ideo-

logischen Großphänomenen, die das 20.

Jahrhundert prägten. Die Forschung hat

bisher vor allem antikommunistische

Organisationen untersucht. Im Zentrum

des Symposions stand die Frage, wa-

rum antikommunistische Ideologien und

Ideologen über Jahrzehnte hinweg ihre

Wirkungsmacht entfalten konnten. KM

KonferenzleiterProf.Dr.RafaelBiermann.

Foto:Günther

DieOrganisatorinderTagung:Prof.Dr.Clau-

diaHammerschmidt.

Foto:Kasper