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FSU-Newsletter/Winter 2016/17
Kultur
Von Goethe zur modernen Tiermedizin
200 Jahre Thierarzneykunst in Jena: Ausstellung und Vorträge noch bis April
Ich baue dich auf!
Ausstellung stellt Minerale als Bausteine der Gesteine vor
Am 2. September wurde in Jena ein
besonderes Jubiläum gefeiert: Die
Gründung der Thierarzneyschule jährte
sich zum 200. Mal. Die Institution hat
im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche
Impulse für die Tiermedizin gesetzt,
deren Handlungsstränge sich bis in die
Gegenwart ziehen.
Hierzu gehören
etwa noch heute
gültige Strategien
zur Bekämpfung
der Rindertuber-
kulose, die Exis-
tenz der Thüringer
Tierseuchenkasse
mit ihren Tierge-
sundheitsdiensten
oder die in Thürin-
gen angesiedelte
Kompetenz für
veterinärmedizi-
nische Diagnostik
und Forschung.
Zur Feier des Ju-
biläums fand am
2. September
eine akademische
Festveranstaltung
in der Aula der FSU statt. Im Anschluss
eröffnete im Phyletischen Museum
eine Sonderausstellung zum Jubiläum,
die noch bis 16. April 2017 zu sehen ist,
begleitet von öffentlichen Vortrags- und
Diskussionsabenden zu aktuellen Fragen
des Zusammenlebens von Mensch und
Tier, zur Tiergesundheit sowie zu ernäh-
rungsphysiologischen und gesundheitli-
chen Eigenschaften von Lebensmitteln
tierischer Herkunft.
Buch zum Jubiläum erschienen
Wissenschaftshistorisch sind die Ent-
wicklungen im gerade erschienenen
Buch „Meilensteine aus 200 Jahren
Thierarzneykunst in Jena (1816-2016)“,
herausgegeben von Georgy S. Levit,
Uwe Hoßfeld und Petra Reinhold, be-
schrieben. Der reich bebilderte Band
zeichnet den Weg der Institute und
Anstalten nach, die der ursprünglichen
„Thierarzneyschule“ folgten, wie die Ve-
terinäranstalt in der Dornburger Straße
und später das Institut für bakterielle
Tierseuchenforschung Jena der Deut-
schen Akademie der Wissenschaften,
das seinen Sitz in Jena-Zwätzen hatte.
Weitere Themenabende sind für den
19. Januar, 23. Februar und 9. März ge-
plant, etwa zum Thema „Klimawandel
– ‚neue‘ Krankheiten für Mensch und
Tier“. Informationen und das Programm
sind zu finden unter:
https://200-jahre-
vetmed.fli.de.
PM/sl
Dieses Knochenprä-
parat eines doppel-
köpfigen Kalbes ist
in der Sonderaus-
stellung „200 Jahre
Thierarzneykunst in
Jena“ zu sehen.
Foto:Günther
Dem ungeschulten Auge bleibt oft ver-
borgen, was der Mineraloge bei der
Untersuchung natürlicher Materialien
auf den ersten Blick erkennt: Gestein ist
nicht gleich Gestein – selbst ähnlich aus-
sehendes oder verwandtes kann ganz
unterschiedlich zusammengesetzt sein
und dementsprechend aus verschiede-
nen Bestandteilen bestehen. Um nicht
nur Wissenschaftlern, sondern auch
dem interessierten Laien, Minerale als
Bausteine der Gesteine näherzubrin-
gen, werden diese bis 3. April in einer
Sonderausstellung der Mineralogischen
Sammlung unter die Lupe genommen.
Die Ausstellung mit dem prägnanten
Titel „Ich baue dich auf!“ sei etwas ganz
Besonderes, sagt Dr. Birgit Kreher-Hart-
mann. Die Kustodin der Mineralogischen
Sammlung erklärt: „In der Regel stellen
wir eher Minerale aus, doch dieses Mal
möchten wir Gestein und Minerale ge-
meinsam in den Mittelpunkt rücken.“
Denn zwischen Gestein und Mineral
gibt es große Unterschiede. Granit sei
zum Beispiel ein Gestein, das minera-
lisch aus zwei Feldspäten, Quarz und
einem dunklen Mineral – häufig Glim-
mer – besteht, die darum neben- und
miteinander ausgestellt werden, erläu-
tert Kreher-Hartmann. Insgesamt stellt
die Exposition etwa 50 Gesteine und
ihre Zusammensetzung vor. Ergänzend
werden Dünnschliffbilder gezeigt. Diese
mit Polarisationsmikroskopen erstellten
Aufnahmen sorgen neben der Vertiefung
des Wissenserwerbs vor allem für ab-
wechslungsreiche „Farbtupfer“.
In den sieben Ausstellungsvitrinen
sind diesmal keinerlei Leihgaben zu
sehen, alle Exponate stammen aus der
eigenen Sammlung. Insbesondere freut
sich Kreher-Hartmann über den interak-
tiven Charakter der Ausstellung, die im
laufenden Semester auch für die Lehre
eine Rolle spielt. So werden die rund 100
Erstsemester der Geowissenschaften
Übungen in der Sammlung absolvieren
und anhand freiliegender Exponate im
wahrsten Sinne (be-)greifen können, aus
welchen Mineralen bestimmte Gesteine
bestehen.
Die Ausstellung ist montags und don-
nerstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. jd
Winzige Diamanten
aus Südafrika wer-
den in der Mineralo-
gischen Sammlung
gezeigt.
Foto:Kasper