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FSU-Newsletter/Winter 2016/17

Internationales

Anderen

helfen, als

Arzt und als

Mensch

Ghadir Douba mit DAAD-

Preis geehrt

Brücke über den Atlantik

FSU festigt Kontakte zur US-Spitzenforschung

Auszeichnung für internationale

Ausrichtung der FSU

Princeton, Berkeley, MIT – es sind

klangvolle Namen, die so manchen

Studierenden und Nachwuchswissen-

schaftler hierzulande die Koffer packen

lassen, um für ein Auslandssemester

oder einen Forschungsaufenthalt in die

USA zu ziehen. Umgekehrt verläuft der

Austausch zwar noch nicht so rege –

dennoch ist der Weg über den Atlantik

im akademischen Bereich längst keine

Einbahnstraße mehr. „Die USA und auch

Kanada sind für uns wichtige Partnerlän-

der in Forschung und akademischem

Austausch“, unterstreicht Dr. Claudia Hil-

linger, die Leiterin des Internationalen

Büros der FSU.

Diesen Austausch mit deutschenWis-

senschaftlern in Nordamerika zu fördern

bzw. Rückkehroptionen in das deutsche

Wissenschaftssystem aufzuzeigen,

das ist das Ziel des „German Acade-

mic International Network“, kurz GAIN,

das im September in Washington D.C.

zusammengekommen ist. Unter den

Teilnehmern waren Repräsentanten des

Bundesministeriums für Bildung und

Forschung, von Wissenschaftseinrich-

tungen und Förderorganisationen sowie

auch die Spitzen deutscher Universitä-

ten, darunter FSU-Präsident Prof. Dr.

Walter Rosenthal.

Die Reise in die USA hat der Prä-

sident zugleich genutzt, um wichtige

Kooperationspartner zu besuchen und

die Beziehungen in Form von Koope-

rationsverträgen zu institutionalisieren.

So sind mit dem College for Optics and

Photonics (CREOL) an der University of

Central Florida in Orlando, der University

of Rochester und der Upstate Medical

der State University of New York in Sy-

racuse entsprechende Vereinbarungen

unterzeichnet worden. „Eine Förderung

durch das neue EU-Stipendienprogramm

,Erasmus+, Internationale Dimension‘

ermöglicht es zudem, mit den genann-

ten Partnern sowie zusätzlich der Uni-

versity of Arizona in den nächsten zwei

Jahren einen Austausch zwischen Dok-

toranden, Postdocs und Professoren in

den Bereichen Photonik, Biophotonik

und Medizin zu finanzieren“, freut sich

Dr. Hillinger, die den Präsidenten wäh-

rend der Reise begleitet hat. Die FSU

schaffe so einen neuen Brückenschlag

zur Spitzenforschung in den USA. US

„Sehr gute Integration“,

„alle für einen Studenten

wichtigen Dinge – Cafeteria,

Hörsäle, Bibliothek, Interna-

tionales Büro – sind auf kur-

zen Wegen erreichbar“, „man

kommt einfach in Kontakt mit

den einheimischen und den

internationalen Studieren-

den“, so lauten exemplarisch

einige Einschätzungen von

internationalen Studieren-

den über die FSU, die auf

der Erfahrungsseite SteXX.

eu gepostet worden sind.

Dort bewerten internationale

Studierende ihre Uni: Mit durchschnitt-

lich mehr als neun von zehn möglichen

Punkten zeigen sich die Studierenden

mit den Studien- und Serviceangeboten

der FSU extrem zufrieden. Im Ergebnis

wurde die Uni Jena für ihre exzellente in-

ternationale Ausrichtung ausgezeichnet:

Sie erhält den „Excellent International

Student Satisfaction Award 2016“.

Die Studierenden aus aller Welt geben ihrer Jenaer Gast-

universität exzellente Noten.

„Wir sind sehr stolz auf diese Aus-

zeichnung“, sagt Dr. Claudia Hillinger,

die Leiterin des Internationalen Büros,

und betont, dass auch weiterhin große

Anstrengungen unternommen werden,

um die Zufriedenheit ausländischer Stu-

dierender zu steigern, denn diese seien

die besten Botschafter für die FSU und

könnten ihr Ansehen weiter steigern. AB

Foto:Kasper

Ghadir Douba (Foto) hat seine syrische

Heimat verlassen, um in Deutschland zu

leben. Doch anders als

die vielen Tausenden

seiner Landsleute, die

heute vor Bürgerkrieg

und Terror aus Syrien

fliehen, kam der aus

der Hafenstadt Lata-

kia stammende junge

Mann mit seinen Eltern

und seiner Schwester

bereits vor fünf Jahren

an. Heute ist die Familie

bestens in Thüringen in-

tegriert: Der Vater arbei-

tet als Arzt, die Mutter

als Erzieherin; Ghadir

Doubas kleine Schwes-

ter geht noch zur Schule.

„Gerade weil es uns hier so gut geht,

möchte ich Menschen helfen, die es

schwerer haben“, sagt der 22-Jährige,

der sich seit einigen Jahren neben sei-

nem Medizinstudium für andere enga-

giert. Für dieses Engagement ist er – im

Rahmen der Feierlichen Immatrikulation

am 27. Oktober – mit dem diesjährigen

Preis des Deutschen Akademischen

Austauschdienstes (DAAD) für ausländi-

sche Studierende der FSU ausgezeich-

net worden. Der mit 1000 Euro dotierte

Preis wird jährlich für hervorragende Stu-

dienleistungen und ein außergewöhnli-

ches gesellschaftliches Engagement im

interkulturellen Bereich an deutschen

Hochschulen verliehen.

Ghadir Douba studiert seit 2013 an der

FSU Humanmedizin und arbeitet neben

seinem Studium an seiner Promotion.

Er engagiert sich für ausländische Stu-

dierende, bietet u. a. ein Fachtutorium

in Anatomie an und hilft Studienanfän-

gern beim Erlernen der Fachsprache.

Der Wunsch anderen helfen zu kön-

nen, war für den jungen Mann auch

die entscheidende Motivation für das

Medizinstudium. Als Kind habe er oft

beobachtet, wie Menschen, die leidend

in die Arztpraxis seines Vaters kamen,

diese – zwar nicht sogleich gesund –

aber doch erleichtert wieder verließen.

„Das möchte ich in meinem künftigen

Beruf auch erreichen“, sagt er, „anderen

helfen, als Arzt und als Mensch.“

US

Foto:

Kasper