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Es gibt heute fast genauso viele weibliche Studierende

wie männliche. Doch schon bei der Studienbewerbung

geht es mit der Ungleichverteilung zwischen den Ge-

schlechtern los: Was interessiert mich? Was kann

ich gut? Frauen entscheiden sich hier viel häufiger

für Berufe, die gesellschaftlich als „weiblich“ gelten

und meist schlechter bezahlt werden (Stichwort „Pay

Gap“: siehe Phase Professur). Sie streben häufiger Be-

rufsziele an, in denen man später Care-Arbeit ver-

richtet, soziale Zusammenhänge verstehen möchte

oder Sprachen untersuchen kann, kurzum sozialver-

trägliche Arbeit für die Gesellschaft leistet (vgl. Bun-

deszentrale für politische Bildung 2014: o. A.) Es geht

darum, für andere Menschen da zu sein, uneigen-

nützig, z. B. als Pflegekraft, im Lehramt oder in der so-

zialen Arbeit. Männer machen es da oft ganz anders:

Sie denken daran, was sie beruflich und finanziell

weiterbringen kann. „Wie kann ich mich profilieren?

Wo habe ich auch in Zukunft einen sicheren Arbeits-

platz? Wie kann ich mir später ein Penthouse leisten?“

Sie studieren häufiger Fächer mit einem technischen

oder naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, z. B. Inge-

nieurwissenschaften, und stellen sich so optimal für

den späteren beruflichen Werdegang auf. Frauen sind

in diesen sogenannten MINT-Fächern (Mathematik,

Informatik, Naturwissenschaften und Technik) immer

unterrepräsentiert, auch in Thüringen.

Charlotte Niedenhoff

Studium