Jahresbericht 2012 / 2013 - page 54

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Gleichstellung und Familie
Während Frauen und Männer an der FSU Jena bei
den Studien- und Promotionsabschlüssen insgesamt
ausgewogen repräsentiert sind, besteht nach wie vor
Handlungsbedarf bei der Einbindung von Studieninter-
essierten in geschlechtsstereotypkonträre Studiengänge,
bei der nachhaltigen Integration promovierter Wis-
senschaftlerinnen in das Hochschulsystem sowie bei
der Erhöhung des Frauenanteils unter den Professuren.
Unter dem Motto „Studieren gegen den Geschlechter-
trend“ hatten Schülerinnen und Schüler auch 2013 wieder
die Möglichkeit, im Rahmen mehrtägiger Workshops
verschiedene Studienfächer in Theorie und Praxis ken-
nenzulernen. Neben der Ausrichtung des bundesweit
stattfindenden „Zukunftstags“ wurden insbesondere von
den Fakultäten des MINT-Bereichs, in denen Studentin-
nen noch unterrepräsentiert sind, Schnupper-Angebote
speziell für Schülerinnen angeboten („Physik für Schüle-
rinnen“, Beteiligung an der „Campus Thüringen Tour“
der Thüringer Koordinierungsstelle Naturwissenschaft
und Technik). Die FSU Jena beteiligte sich zudem
am Programm „CyberMentor“ für MINT-begeisterte
Schülerinnen. Das für studieninteressierte Schülerinnen
und Schüler eingerichtete Online-Informationsportal
„Chance Naturwissenschaften“ wurde überarbeitet und
erweitert. Mit Möglichkeiten der evidenzbasiert gen-
dergerechten Optimierung des Mathematik-Unterrichts
an Schulen setzten sich 2013 auch die Mitglieder des
Arbeitskreistreffens „Frauen und Mathematik“ an der
Universität Jena auseinander.
Um Studierende in den Lehrveranstaltungen durch eine
genderkompetente Didaktik in allen Fachbereichen
gleichermaßen anzusprechen und zu erreichen, wurde
das Themenfeld „Gender“ als Querschnittsthema in
allen Weiterbildungsveranstaltungen der Servicestelle
„LehreLernen“ eingeführt.
Gleichstellungsorientierte
Personalentwicklung
Im Bereich der Nachwuchsförderung wurden auf der
Grundlage der geschlechtsspezifischen Auswertung der
2011 durchgeführten Postdoc-Studie zur Situation von
Postdoktorandinnen und Postdoktoranden an der FSU
Jena vom Senat 2012 Empfehlungen zur Optimierung ver-
abschiedet. Die Aspekte der Chancengleichheit und der
Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Arbeit
und Karriere fanden dabei besondere Berücksichtigung,
um der in der Studie dokumentierten schwierigeren
beruflichen Gesamtsituation von promovierten Wissen-
schaftlerinnen Rechnung zu tragen. Die Empfehlungen
sollen dazu beitragen, Frauen nach der Promotion eine
tragfähige Perspektive an der Hochschule zu eröffnen und
langfristig ihren Verbleib in der Wissenschaft zu fördern.
In Folge wurde das seit 2008 für Promovierende beste-
hende Beratungsangebot der Graduierten-Akademie auf
die Gruppe der Postdocs gendergerecht ausgeweitet.
Promovierende und Postdocs haben die Möglichkeit, an
der Graduierten-Akademie individuelle, ihre persönliche
Arbeits-, Lebens- und Familiensituation, Anliegen und
Interessen berücksichtigende Potenzial- und Karriere-
beratung in Anspruch zu nehmen. Zudem erweiterte die
Graduierten-Akademie ihr Qualifizierungsprogramm,
welches nun auch für Postdocs sowohl gendergerechte
wie auch geschlechtsspezifische Workshops zu kar-
riererelevanten Schlüsselqualifikationen umfasst. In
Kooperation mit regionalen Einrichtungen führte die
Abbe School of Photonics für ihre Stipendiatinnen und
Mitarbeiterinnen einen Workshop zu Karrieremöglich-
keiten durch.
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