Jahresbericht 2012 / 2013 - page 63

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Das derzeit größte Projekt im Bereich der studentischen
Lehre, die Reform des Studienganges Humanmedizin,
konnten die Hochschullehrer der Fakultät und die Mitar-
beiter im Studiendekanat umwesentliche Schritte voran-
bringen. Zentrales Anliegen der Reform ist die Anpassung
des Studiums an die sich ändernden Anforderungen, die
der Arztberuf an die künftigen Mediziner stellt. Mit der
stärkeren Integration klinischer Inhalte in den ersten
Studienabschnitt konnten bereits im Wintersemester
2012/13 Bestandteile der Reform umgesetzt werden.
Im zweiten Studienabschnitt sieht die Reform vor, dass
die Studierenden entsprechend ihrer Neigungen in einer
der drei Linien Ambulant-orientierte Medizin, Klinik-
orientierte Medizin oder Forschungs-orientierte Medizin
eine intensivere Ausbildung erfahren können. Für diese
als Wahlpflichtfach konzipierten Lehrveranstaltungen
wurde 2013 zum einen eine Vielzahl an Vorlesungen,
Seminaren, Kleingruppenangeboten und Praktischen
Kursen zusammengestellt, die die für die jeweilige
Neigungslinie definierten Lernziele verfolgen. Zum
anderen wurde in aufwändiger Detailarbeit das für alle
Studierende verbindliche Kerncurriculum inhaltlich und im
Ablauf so umstrukturiert, dass die Wahlpflichtangebote
der Linien etwa 15%der Lehrveranstaltungen einnehmen
und eine vollwertige Medizinausbildung für alle
Studierenden gewährleistet bleibt. Die Studienordnung
für den reformierten Studiengang wurde vom Senat der
Universität genehmigt.
Die Medizinische Fakultät ist an weiteren innovativen
Lehrprojekten und der Entwicklung neuer Studiengän-
ge beteiligt: In einem von der Robert-Bosch-Stiftung
geförderten Projekt zum interprofessionellen Lernen
entwickeln Hochschullehrer gemeinsam mit Praxisan-
leitern und Berufsschullehrern Ausbildungsmodule im
Fach Physiotherapie, in denen Pflegeschüler, angehende
Das Bessere ist der Feind des Guten – Studienreform und neue Lehrangebote
Physiotherapeuten und Medizinstudenten gemeinsam
lernen. In Kooperation mit der Ernst-Abbe-Fachhoch-
schule Jena wurden Bachelorstudiengänge für die Ge-
sundheits- und Krankenpflege sowie für Hebammen
konzipiert, die imWintersemester 2014 starten sollen.
Außerdem erweiterte die Medizinische Fakultät den
Anteil praxisorientierter medizinspezifischer Lehr- und
Prüfungsformen wie qualifizierten Unterricht am Kran-
kenbett, praktische Pflichtkurse im Skillslab und for-
mative praktische Parcours in mündlichen Prüfungen.
Das Angebot medizindidaktischer Weiterbildungen für
Lehrende wurde vergrößert und das berufsbegleitende
Masterstudium „Medical Education“ zweier Fakultätsmit-
glieder unterstützt.
Im Rahmen des interfakultären Profilzentrums Center
for Medical Optics and Photonics erarbeiteten Wissen-
schaftler des UKJ und anderer Fakultäten das Konzept
für einen forschungsorientierten Masterstudiengang
„Medical Photonics“. Dieser soll sich sowohl an Bache-
lor-Absolventen von physikalisch-optischen, chemischen
und lebenswissenschaftlichen Studiengängen, als auch
forschungsinteressierte Medizinstudenten im zweiten
Studienabschnitt wenden. 2013 wurde ein detaillierter
Modulkatalog für das Masterprogramm vorgelegt.
Neben diesen inhaltlichen Weiterentwicklungen wird
auch die Infrastruktur für die studentische Ausbildung
ständig erneuert und erweitert. So konnte 2013 im
SkillsLab ein Übungs-Operationssaal in Betrieb genom-
men werden, in dem die Studierenden Vorbereitungs-
kurse auf das Praktische Jahr absolvieren. Das Projekt
zum Aufbau eines Campus-Management-Systems ist so-
weit vorangeschritten, dass imWintersemester 2013/14
die Stunden- und Raumpläne sämtlicher Studiengänge
und -jahre in das System übertragen und erste Kursein-
schreibungen über das System abgewickelt wurden.
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