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Uni-Journal Jena11/14
Nachrichten
Mit einem Festakt ist am 6. Oktober der
bisherige Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke
verabschiedet und der neue Präsident
Prof. Dr. Walter Rosenthal offiziell in sein
Amt eingeführt worden. Zahlreiche pro-
minente Gäste aus nah und fern nahmen
an der musikalisch vielfältig umrahm-
ten Investitur in der gut gefüllten Aula
der Friedrich-Schiller-Universität Jena
(FSU) teil – darunter Ministerpräsidentin
Christine Lieberknecht und ihr Stellver-
treter, Wissenschaftsminister Christoph
Matschie. Beide bekannten sich – nach
der Begrüßung durch den Universitäts-
ratsvorsitzenden Dr. Josef Lange – in
ihren Reden zur Bedeutung der FSU
und betonten die Notwendigkeit einer
auskömmlichen Finanzierung der Uni-
Willkommen und Abschied
Investitur des neuen Präsidenten und Verabschiedung des Rektors
versität. Matschie
versprach erneut
den Ausgleich
der Kostenstei-
gerungen ergänzt
um ein Prozent
Zuwachs. Für die
Ministerpräsiden-
tin ist die FSU
„das Flaggschiff
unter den Thürin-
ger Universitäten
und Hochschulen“
und das sei auch
das Verdienst des
scheidenden Rek-
tors Klaus Dicke,
dem alle Redner
für seinen Einsatz
und seine Umsicht
bei der Amtsfüh-
rung dankten.
Dicke stellte
seine gewohnt
brillante Rede unter den Titel „Rückblick
nach vorn“. Neben dem Dank an die zahl-
reichenWegbegleiter ließ er es sich aber
nicht nehmen, auf die bleibenden Her-
ausforderungen – wie die Inselplatz-Be-
bauung – hinzuweisen und die Politik an
ihre Finanzierungspflichten zu erinnern:
„Wenn die Leistungsfähigkeit der Hoch-
schulen in Deutschland nicht schweren
Schaden leiden soll, müssen die Länder
mit Unterstützung des Bundes bei der
Grundfinanzierung zulegen, erheblich
zulegen. Der Streit um den Overhead
muss beigelegt werden, und nicht bei
20 Prozent, sondern bei 40 Prozent.“
Und er mahnte: „Auch beim Hoch-
schulbau und der Infrastruktur hinkt
Thüringen bei allen anerkennenswerten
Leistungen hinter dem Erforderlichen
zurück. Und auch dies: Deutschland
braucht dringend ein Hochschulsteuer-
recht, um bürokratische und fiskalische
Absurditäten in nicht geringer Zahl ab-
zustellen und die dabei freiwerdende
Energie Forschung und Lehre zugute-
kommen zu lassen. Und bei allem muss
die Perspektive sein: Hochschulpolitik ist
Zukunftspolitik.“
Respekt vor der Geschichte
Dann übergab er die Amtskette als
Symbol der Verantwortung an Prof. Ro-
senthal. Dieser streifte den Talar über
als „Ausdruck des Respekts vor der
Geschichte dieser Universität, ihrer Tra-
dition und ihrer Autonomie.“ In seiner
Antrittsrede präsentierte er nicht nur das
Leitungsteam, dem neben dem Kanzler
Dr. Klaus Bartholmé die neue Vizepräsi-
dentin Prof. Dr. Iris Winkler und die Vi-
zepräsidenten Prof. Dr. Thorsten Heinzel
und Prof. Dr. Uwe Cantner angehören,
sondern erläuterte auch sein Selbstver-
ständnis und seine Kernziele.
Unter den Titel „Bildung zur Freiheit“
stellte er seine Rede, in der er seinem
Vorgänger dankte und betonte: „Die
Friedrich-Schiller-Universität ist gut
aufgestellt und ich komme nicht mit
einem konkreten Umsetzungskonzept
im Gepäck nach Jena. Konzepte für die
Zukunft zu entwickeln, sehe ich zudem
auch nicht als Aufgabe des Präsidenten
oder des Präsidiums alleine, sondern als
Aufgabe der gesamten universitären Ge-
meinschaft an.“
Seine Ziele, auf die er hinarbeiten
bzw. die er erhalten will, lassen sich in
sechs Sätzen festhalten: Die Universität
muss sich als ein Ort der Freiheit ver-
stehen. Die Universität nimmt Verant-
wortung für unsere Gesellschaft wahr.
Die Friedrich-Schiller-Universität ist
der Exzellenz in Forschung und Lehre
verpflichtet. Die Friedrich-Schiller-Uni-
versität stellt sich dem nationalen und
internationalen Wettbewerb. Die Fried-
rich-Schiller-Universität ist Motor einer
Wissenschafts- und Wirtschaftsregion.
Die Friedrich-Schiller-Universität braucht
eine auskömmliche Finanzierung.
Zum Abschluss betonte er den Mehr-
wert, den die Universitäten für das Land
bringen, und sagte: „Unsere Universität
braucht die Vielfalt der Fächer“ und lud
alle Uni-Angehörigen dazu ein, „den
Weg des interdisziplinären Diskurses
und der Profilbildung gemeinsam zu ge-
hen.“
AB
MitErnennungs-
bzw.Entlassungs-
urkunde:Am6.
OktoberistProf.Dr.
WalterRosenthal(r.)
offiziellindasAmt
desPräsidentender
Friedrich-Schiller-
Universität(FSU)
eingeführtworden.
DerbisherigeRektor
Prof.Dr.KlausDicke
(l.)hatsichnachzehn
JahrenanderSpitze
derFSUverabschie-
det.
DetailsundImpres-
sionenvonderInves
titurunter:www.uni-jena.de/Mitteilungen/
Investitur-p-371034.
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Foto:Kasper