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01 | LICHT
GEDANKEN
Nachrichten
Der Blick in Richtung Osten
Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Imre Ker-
tész Kolleg für weitere sechs Jahre
Das »Imre Kertész Kolleg Jena – Eu-
ropas Osten im 20. Jahrhundert. Histo-
rische Erfahrungen im Vergleich« wird
für weitere sechs Jahre vom Bundesmi-
nisterium für Bildung und Forschung
gefördert. Der Direktor Prof. Dr. Joa-
chim von Puttkamer (Foto) sieht die
Zuwendung in Höhe von 7,8 Millionen
Euro als Bestätigung für die gute Arbeit
der vergangenen Jahre. Vorausgegan-
gen war eine positive Begutachtung im
Herbst vergangenen Jahres.
»Die Bedeutung des östlichen Europas
für den ganzen Kontinent hat weiter
zugenommen«, sagt von Puttkamer. Es
sei zu konstatieren, dass der Osten Eu-
ropas politisch in einigen Teilen stabiler
geworden ist, manche Regionen hinge-
gen deutlich krisenhafter und durch
Konflikte erschüttert sind. Um dieser
Entwicklung Rechnung zu tragen, wird
sich der inhaltliche Fokus des Kollegs
erweitern: »Die Geschichte Russlands
und der Ukraine rücken stärker in un-
ser Blickfeld«, so von Puttkamer. Zu
erwarten seien wechselseitige Impulse
über die Grenzen des Faches hinweg, in
dem die Geschichte Russlands, Ostmit-
teleuropas und Südosteuropas bearbei-
tet werden.
Größeren Raum wird die Erforschung
der Zeit nach 1989 einnehmen. Hier sol-
len Fragen nach der Bilanz wirtschaftli-
cher und sozialer Transformationen auf
dem Weg zu einer marktwirtschaftli-
chen Ordnung aufgeworfen werden. sl
Kontakte mit Polen werden ausgebaut
Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien wird nach erfolgreicher
Evaluierung weiter gefördert
Dafür stellen die Stiftung für deutsch-
polnische Zusammenarbeit, der Deut-
sche Akademische Austauschdienst
und die Deutsch-Polnische Wissen-
schaftsstiftung fast 500 000 Euro zur
Verfügung. Das Zentrum ist eine ge-
meinsame Einrichtung der Universitä-
ten Halle-Wittenberg und Jena. Es wid-
met sich seit inzwischen vier Jahren der
interdisziplinären Erforschung histori-
scher und gegenwärtiger Formationen
polnischer Staatlichkeit, Gesellschaft,
Sprache und Kultur.
Auf die Frage, wie sich die Dynamik
der polnischen Gesellschaft in Ge-
schichte und Gegenwart begreifen
lässt, antwortet die Direktorin Prof. Dr.
Yvonne Kleinmann (Halle): »Indem wir
Polen in seinen europäischen und inter-
nationalen Verflechtungen, vor allem
im Kontext wechselnder Herrschafts-
verhältnisse, betrachten und auf die
Vielstimmigkeit polnischer Kultur und
Gesellschaft achten.«
Einmaliges Studienangebot:
Interdisziplinäre Polenstudien
Neben seinen Forschungen gestaltet
das
Aleksander-Brückner-Zentrum
auch den Masterstudiengang »Interdis-
ziplinäre Polenstudien«, der an den bei-
den Universitäten angeboten wird. Das
interdisziplinäre Studienangebot ist in
Deutschland einmalig: Es verbindet
den regionalen Schwerpunkt mit einem
disziplinären, der sich aus den zahlrei-
chen Kombinationsfächern ergibt.
Seit seiner Gründung hat das Zentrum
die Kontakte der beiden beteiligten
Universitäten nach Polen, aber auch in
die Ukraine und nach Israel weiter ver-
tieft und ausgebaut.
PM
Doktor aus Down Under
Die Friedrich-Schiller-Universität (FSU)
und die Australian National University
(ANU) aus der australischen Haupt-
stadt Canberra haben im September
eine Kooperationsvereinbarung getrof-
fen. Diese sieht vor, Nachwuchswissen-
schaftlerinnen und -wissenschaftler
künftig Doktorarbeiten zu ermöglichen,
die von beiden Einrichtungen gemein-
sam betreut werden. Das »Dual-PhD-
Degree-Programm« ist zunächst auf
acht Jahre angelegt.
Mit der Vereinbarung stellen beide Ein-
richtungen ihre bereits über ein Jahr-
zehnt gewachsene Zusammenarbeit,
vor allem im Bereich Photonik, auf eine
institutionelle Ebene. Die Australian
National University ist ein wichtiger
Partner für den Forschungsschwer-
punkt Photonik und das Abbe Center
of Photonics. Für die Promovierenden
sieht das Programm vor, dass sie etwa
ein Drittel ihrer Promotionszeit an der
jeweils anderen Forschungseinrichtung
verbringen.
US