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V

Gleichstellung und Familie

Die Bachelor- und Masterstudiengänge werden im

Rahmen der jährlichen Studierendenbefragung im

Rahmen der Systemakkreditierung Lehre stets auf

signifikante Unterschiede in den Bewertungen von

Studentinnen und Studenten geprüft, um mögliche

geschlechtsspezifisch auftretende Probleme oder

Diskriminierung zu identifizieren. Um Studierende in

den Lehrveranstaltungen durch eine genderkompe-

tente Didaktik in allen Fachbereichen gleichermaßen

anzusprechen und zu erreichen, wurden im Rahmen

des hochschuldidaktischen Weiterbildungsangebots

der Servicestelle LehreLernen zur Vorbereitung eines

Trainingsmoduls zu gender- und diversitysensibler

Lehre eine umfassende Recherche einschlägiger Pu-

blikationen, Materialien und Trainings durchgeführt

und erste Workshops zum Themenkomplex „Lehre

gender- und diversitysensibel gestalten“ angebo-

ten. Hochschulleitung und Gleichstellungsbüro un-

terstützten eine vom Studierendenrat veranstaltete

Aktionswoche zum Themenkomplex „Gesellschaft

Macht Geschlecht“ (FSU, November 2015).

Vertikale Segregation beschreibt eine von den Ge-

schlechterverhältnissen unter den Studierenden

ausgehende stetige Verringerung der Frauenanteile

mit zunehmender Statusebene und impliziert ein für

das Wissenschaftssystem nachteilige Ausscheiden

von wissenschaftlich vielversprechenden Talenten.

Um Frauen verstärkt in das Wissenschaftssystem

einzubinden, wurden Aspekte der Gleichstellung und

Chancengerechtigkeit in Angebote der Nachwuchs-

förderung und Personalentwicklung integriert und

auch spezielle Maßnahmen zur Förderung von Nach-

wuchswissenschaftlerinnen eingesetzt.

Gleichstellungsorientierte Personalentwicklung

Die Geschlechterverteilung unter den Studierenden

und Beschäftigten ist auch an der FSU durch hori-

zontale und vertikale Segregation gekennzeichnet.

Die horizontale Segregation manifestiert sich in ei-

ner durch tradierte Geschlechterrollenstereotypen

geprägten Studienwahl. Da sich diese Interessen-

festlegung bereits im frühen Schulalter ausbildet,

wurde am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungs-

forschung das Themenseminar „Genderkompetenz

in der Schule“ für Lehramtsstudierende im Praxisse-

mester mit dem Ziel entwickelt, um deren Sensibili-

tät für Genderaspekte und -themen im Umgang mit

ihren Schülerinnen und Schülern sowie mit schuli-

schen Aufgaben- und Handlungsfeldern zu fördern.

Um das Interesse von Schülerinnen und Schülern

auch für Studienfächer zu wecken, in denen ihr

Geschlecht deutlich unterrepräsentiert ist, lud die

FSU am bundesweiten Zukunftstag wieder für Mäd-

chen und Jungen zur Teilnahme an entsprechenden

„Schnupperangeboten“ ein. Speziell für MINT-inte-

ressierte Schülerinnen wurde auch im Berichtsjahr

ein Maßnahmenpaket angeboten. Die Arbeitsgruppe

Fachdidaktik der Physik und Astronomie entwickelte

in Kooperation mit der Thüringer Koordinierungs-

stelle Naturwissenschaften einen bei Schulbesu-

chen und im Rahmen der jährlich mit Beteiligung

der FSU stattfindenden „Campus Thüringen Tour“

einsetzbaren „Technik Parcours“ mit Aufgabenstel-

lungen aus verschiedenen MINT-Themenbereichen.

Von der Physikalisch-Astronomische Fakultät wurden

das „Girls‘-Lab“ für Schülerinnen ab Klasse 5 als

fortlaufende Arbeitsgemeinschaft an einem Jenaer

Gymnasium sowie der Ferienworkshop „Physik für

Schülerinnen“ als bewährte Angebote fortgeführt.

Wissenschaftlerinnen der Fakultät für Mathematik

und Informatik engagieren sich als Mentorinnen am

erfolgreichen Programm „Cyber-Mentor“ für MINT-

begeisterte Schülerinnen der Klassen 6 - 12.