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58

VI

Jenaer Universitätsmedizin

Forschung und Entwicklung

Das wissenschaftliche Profil des Universitätsklinikums

Jena (UKJ) konnte 2015 weiterentwickelt werden. In

der Sepsis- und Infektionsforschung gelang dies vor

allem durch die erfolgreiche Beantragung der Weiter-

förderung großer vom BMBF geförderter Forschungs-

verbünde. Die Gruppe „Translational Septomics“ am

UKJ wird als eine von zwei neuen Nachwuchsgruppen

im Zentrum für Innovationskompetenz „Septomics“ zu

Mechanismen und klinischer Bedeutung von Organ-

fehlfunktionen im Verlauf der Sepsis forschen und

dabei auch in die Patientenversorgung eingebunden

sein. Die Klinische Forschergruppe Infektiologie im

Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaus-

hygiene kann an der Entwicklung von Strategien zur

besseren Prävention und Therapie von Infektionen mit

multiresistenten Erregern weiterarbeiten.

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum

für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC wird mit 24 Mio.

für weitere fünf Jahre gefördert. Die neuen For-

schungsvorhaben umfassen 21 Kernprojekte, die sich

den Themen schwer behandelbare Infektionen, neue

Behandlungsstrategien gegen lebensbedrohliche

Infektionen und septisches Organversagen sowie

den Langzeitfolgen und der Rehabilitation widmen.

Daneben sieht das Programm den Ausbau der

Forschungsinfrastruktur und die Fortführung der

Karriereentwicklungsmaßnahmen für klinische

Forscher vor. Das Verbundprojekt „Pneumonie bei

Immunsuppression“ des Forschungscampus Infecto-

Gnostics und das Modellprojekt „Rationaler Antibio-

tikaeinsatz durch Information und Kommunikation“

des Konsortiums InfectControl 2020 starteten 2015,

beide mit maßgeblicher Beteiligung von Wissen-

schaftlerinnen und Wissenschaftlern des UKJ.

Im Bereich Optik und Photonik konnte ein Transregio-

Sonderforschungsbereich „ReceptorLight“ eingewor-

ben werden, den die DFG für vier Jahre mit über zehn

Mio.

fördert und der am UKJ koordiniert wird. Wis-

senschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Jena und

Würzburg untersuchen mit modernster Lichtmikrosko-

pie die Funktion von Membranrezeptoren und wollen

dabei sowohl neue Erkenntnisse zur Arbeitsweise

dieser Sensoren in der Zellmembran gewinnen, als

auch die Hochleistungs-Lichtmikroskopie methodisch

weiterentwickeln.

Ebenfalls von der DFG gefördert wird ein neues Gra-

duiertenkolleg „PromoAge“ in Halle und Jena, das

sich mit Veränderungen an Zellproteinen als einen

Schlüsselmechanismus des Alterns beschäftigt. Wei-

teren Vortrieb erhält der Schwerpunkt Altern und

altersassozierte Erkrankungen durch die ProExzellenz-

Arbeitsgruppe zur Stammzellalterung, die im Dezem-

ber ihre Arbeit aufnahm.

UKJ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler sind

auch an neuen BMBF-Verbünden in diesem Bereich

beteiligt: Sie koordinieren das Projekt „NeuroImpa“,

das zu Wechselwirkungen zwischen Nerven- und

Immunsystem bei chronisch schmerzenden Knochen-

und Gelenkerkrankungen forscht und entwickelt im

Verbund „Irestra“ Technik, die den Menschen und sei-

ne Emotionen lesen und verstehen kann und dadurch

auf den Menschen und seine Bedürfnisse angepasst

reagieren kann.

Insgesamt starteten am UKJ im vergangenen Jahr

drei vom Freistaat Thüringen geförderte Forschungs-

vorhaben, 20 DFG-Projekte, 22 vom BMBF unterstützte

Projekte und 15 Vorhaben, die von Stiftungen ge-