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VI
Jenaer Universitätsmedizin
Das Universitätsklinikum Jena konnte 2014 seine
stabile und erfolgreiche Entwicklung fortsetzen: Das
belegen die Umsetzung der Studienreform JENOS,
neue Forschungsverbünde und der fortschreitenden
Neubau des Klinikums in Lobeda. Ein positives Jah-
resergebnis gibt auch perspektivisch finanzielle Stabi-
lität und ermöglicht notwendige Ersatzbeschaffungen
und strategische Investitionen in Professuren und
Großgeräte.
Im Vorstand des UKJ setzte Prof. Dr. Klaus Benndorf
seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Vorstand und
Dekan der Medizinischen Fakultät in einer zweiten
Amtszeit fort. Der Kinderarzt und Betriebswissen-
schaftler Dr. Jens Maschmann wechselte im Novem-
ber 2014 vom Universitätsklinikum Tübingen nach
Jena und folgte als neuer Medizinischer Vorstand auf
Prof. Dr. Klaus Höffken, der nach 22 Jahren das Jenaer
Klinikum verließ.
Forschung und Entwicklung
Mit ca. 25,5 Mio.
€
beläuft sich die Summe der für
wissenschaftliche Projekte verausgabten Drittmittel
etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Über zehn Mio.
€
davon wurden von öffentlichen Mittelgebern für For-
schungsvorhaben vergeben, die sich in fachlich begut-
achteten Wettbewerbsverfahren durchsetzen konnten.
So starteten 2014 17 vom Bund unterstützte Vorhaben, 13
DFG-Projekte, 13 von Stiftungen und fünf vom Freistaat
finanziell geförderte Projekte. Weitere Projektanträge
wurden als förderwürdig bewertet, aber auch die Wis-
senschaftlerinnen und Wissenschaftler des UKJ waren
betroffen von den 2014 bundesweit beobachteten sehr
langen Zeiträumen zwischen der fachlich positiven
Begutachtung neuer Anträge und der verbindlichen
Mittelbewilligung.
In Weiterentwicklung der Forschungsschwerpunkte der
Fakultät konnten 2014 neue Verbundprojekte eingewor-
ben bzw. deren Antragstellung vorangebracht werden.
Im Bereich der Infektions- und Sepsisforschung betrifft
dies das Integrierte
Forschungs- und Behandlungs-
zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen
, für das beim
BMBF eine zweite Förderphase beantragt wurde. Die
Ergebnisse der ersten Förderperiode und das vorgese-
hene künftige Arbeitsprogramm fanden bei der Vor-
Ort-Begutachtung sehr positive Resonanz, so dass das
CSCC zur formellen Beantragung der Weiterförderung
ab August 2015 aufgefordert wurde.
Der
Forschungscampus Infectognostics
hat mit dem
zentralen Thema „Innovative Diagnostik für Pneumonien
bei Immunsuppression“ inhaltlich Gestalt angenommen
und erhielt den positiven Förderentscheid der Jury.
Vier Teilprojekte mit einem Volumen von insgesamt
2,15 Mio.
€
für die nächsten fünf Jahre sind am UKJ
angesiedelt. Auch das im Rahmen des BMBF-Programms
Zwanzig20 geförderte Konsortium
InfectControl
beginnt
seine inhaltliche Arbeit: UKJ-Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler sind mit einem multimedialen Projekt
zum rationalen Antibiotikaeinsatz durch Information und
Kommunikation beteiligt.
Das UKJ ist auch Partner in zwei Strukturförderungen,
die die Leibniz-Gemeinschaft im November 2014 in
ihrem
Leibniz Science Campus-Programm
nach
Jena vergeben hat. Der von den in Jena ansässi-
gen Leibniz-Instituten Hans-Knöll-Institut und Institut
für Photonische Technologien koordinierte Infecto-
Optics-Verbund zielt dabei auf die Anwendung opti-
scher Technologien in der Infektionsdiagnostik. Der
Science Campus Regeneratives Altern unter Leitung
des Leibniz-Instituts für Altersforschung - Fritz-Lip-
mann-Institut stellt die molekularen Ursachen der
Stammzellalterung sowie die alternsabhängige Hem-
mung der Regeneration und des Organerhalts in den
Mittelpunkt seiner Forschung und trägt damit zur
weiteren Konsolidierung des Schwerpunktthemas
Altern und altersassoziierte Erkrankungen in Jena bei.