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Jenaer Universitätsmedizin
Im Jahr 2014 versorgten die ca. 1.000 Ärztinnen und
Ärzte über 52.000 Patienten auf den Stationen des
Universitätsklinikums Jena und mehr als 260.000
Behandlungsfälle in den Ambulanzen. Dabei wür-
digten mehrfach überregionale Befragungen und
Qualitätsvergleiche das hohe Behandlungsniveau
am UKJ. Die bestehenden Organ- bzw. krankheits-
bezogene Versorgungszentren sind mehrheitlich
von den jeweiligen Fachgesellschaften zertifiziert.
So kooperieren die Abteilung Geburtshilfe der Frauen-
klinik und die Sektion Neonatologie der Kinderklinik in
der intensiven Betreuung von Risikoschwangeren und
Frühgeborenen in einem Perinatalzentrum der höchs-
ten Versorgungsstufe, das erstes in Thüringen und
viertes in Deutschland 2014 für seine hohe Qualität
zertifiziert wurde. Mit 1518 Geburten verzeichnete das
Zentrum in dem Jahr die höchste Anzahl von Gebur-
ten seit der Wende. Mehr als 60 der Neugeborenen
bedurften besonders intensiver Versorgung, weil sie
mit weniger als 1500 g Gewicht ins Leben starteten.
Maximalversorger und Stadtkrankenhaus
Im neugegründeten Kompetenzzentrum Kinder-
traumatologie arbeiten Spezialistinnen und Spe-
zialisten der Kinderchirurgie, Kinderradiologie,
der Unfall- und Neurochirurgie, Mund-Kiefer- und
Gesichtschirurgie, Anästhesie und des Lungenzen-
trums des UKJ zusammen. Das Kompetenzzentrum
für kleine Unfallpatientinnen und -patienten er-
gänzt das überregionale Traumazentrum am UKJ,
dem 2014 von der Gesetzlichen Unfallversicherung
die höchste Versorgungsstufe bescheinigt wurde.
Die Deutsche Diabetesgesellschaft zeichnete das Dia-
beteszentrum des UKJ für seine Versorgungsqualität
aus, und die fünf Zentren für Tumorerkrankungen des
Darms, der Haut, der Brust, der Prostata sowie für
gynäkologische Tumoren, die gemeinsam unter dem
Dach des Onkologischen Zentrums arbeiten, stellten
sich erfolgreich einer Überprüfung durch die Deutsche
Krebsgesellschaft. Mehr als 30.000 Menschen mit Tu-
morerkrankungen werden jährlich am UKJ behandelt.
Bei der Erweiterung des Behandlungsangebotes für
ihre Patientinnen und Patienten setzte das UKJ sowohl
auf modernste Geräte, wie die Anfang Mai in Betrieb
genommene roboterarmgestützte Angiographieanla-
ge, und neue Therapietechniken, z. B. minimal-invasive
Operationen von Mitralklappen-Defekten oder Laser-
OP bei Prostatavergrößerung, als auch, wie in der
Ende 2014 gestarteten Rheuma-Tagesklinik, auf die
fächerübergreifende Bündelung von Expertenwissen
für komplexe Krankheitsbilder.