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Abb. 2. NIR-absorbierende

Rylenderivate für die

Markierung von Zellorganellen

und Proteinen.

Grafik: AG Peneva

FORSCHUNG — 49

schiedliche Weise chemisch modifiziert sind, um eine orts-

selektive Markierung von Proteinen zu erreichen. Eine

solche Markierung, sei sie auf chemischem oder biologi-

schem Wege zu Stande gekommen, ist essenziel für die

Untersuchung der Funktion eines Proteins, da diese die

Detektion von molekularen Interaktionen erlaubt und Auf-

schlüsse über die Mobilität als auch Konformationsände-

rungen gibt. Derartige Studien benötigen jedoch außeror-

derntlich photostabile Chromophore, die ortsselektiv an

die Biomoleküle innerhalb einer lebenden Zelle gebunden

werden müssen, um ihre Funktion nicht zu inhibieren. Für

den Konjugationsschritt sind eine Reihe von chemischen

Gruppen geeignet. Dazu gehört z. B. das Cyclooctin, wel-

ches, durch die eigene Ringspannung, die kupferfreie en-

zymvermittelte Klick-Reaktion zu funktionellen Gruppen

wie SNAP, CLIP und Halo innerhalb lebender Zellen erlaubt.

Die Methoden der Biokonjugation sind jedoch nicht nur

zum Verfolgen von dynamischen Prozessen in lebenden

Organismen von Interesse. Sie bilden ebenfalls die Grund-

lage für die erfolgreiche Darstellung von chemisch definier-

ten Protein-Wirkstoff oder Polymer-Wirkstoff Konjugaten.

Die Fragestellungen nach dem intrazellulären Schick-

sal und der Organellspezifität unserer polymerbasierten

Transportsysteme sind für uns ebenfalls von hoher Wich-

tigkeit. Hierzu konnten wir in jüngster Vergangenheit

unser gesammeltes Wissen für die Darstellung von neu-

artigen Polymeren nutzen, die RNA-bindende Proteine

imitieren und deswegen effektiv an Polynukleotide bin-

den können. Wir konnten auch zeigen, dass die besagten

Polymerstrukturen biokompatibel sind und den Trans-

port von siRNA in zytotixische CD8+ T-Zellen ermögli-

chen. Diese Zellen sind außerordentlich schwer zu tranfi-

zieren, da sie bei der Differenzierung die Fähigkeit der

Endozytose verlieren. Zur Zeit sind wir auf der Suche

nach funktionellen Gruppen, die einen organellspezifi-

schen Transport der siRNA/Polymer-Komplexe ermögli-

chen. Die Ergebnisse, die auf diesem Gebiet erzielt wer-

den, werden in Zukunft die Effizienz von bioaktiven mak-

romolekularen Substanzen durch die Möglichkeit des

intrazellulären Targetings weiter steigern.