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Professur für Nanostrukturierte Polymermaterialien

Prof. Dr. Felix H. Schacher

ProExzellenz-Professur

Forschungsschwerpunkte

Kontrollierte/lebende Polymerisationsmethoden

Nanostrukturierte Materialien durch Selbstorganisation: Polymer-basierte Membranen, Mizellen mit

mehreren Kompartimenten

Hybridmaterialien (organisch/anorganisch, organisch/organisch)

Polymermaterialien für biomedizinische Anwendungen

Polyelektrolyte und Polyampholyte

Responsive Materialien

46 — FORSCHUNG

Nanoskalige Materialien mit einem Metall/Metalloxid

Kern und einer Polymerhülle erlauben es, vielfältige Ei-

genschaften in einem einzigen Material zu kombinieren.

In diesem Zusammenhang beschäftigen uns mit verschie-

denen Beispielen (Abb. 1):

(1) Superparamagnetische Eisenoxid-Nanopartikel (NP)

werden mit Polyelektrolyten und Polyampholyten durch

elektrostatische Adsorption umhüllt. Dadurch durch erhal-

ten wir Nanomaterialien, die externe Magnetfelder an-

sprechbar sind und zusätzlich eine je nach pH-Wert und

Ionenstärke geladene Polymerhülle aufweisen. Dadurch

erhoffen wir uns Einfluss auf die Wechselwirkung der NP

mit biologischen Medien (z. B. Adsorption von Proteinen)

und Zellkulturen, oder aber die Steuerung des Aggregati-

onsverhaltens.

(2) Polymere und Blockcopolymere mit einer endständi-

gen Thiol-Funktionalität sind hervorragende Liganden für

Gold-NP. Wir betrachten Systeme, bei denen die Ligan-

denhülle im Nachgang quervernetzt werden kann. Da-

durch ist die Mobilität der Liganden stark eingeschränkt

und ein Liganden-Austausch zwischen unterschiedlichen

NP kann vermieden werden. Perspektivisch wollen wir so

zu maßgeschneiderten Hybridpartikeln mit einstellbarer

Dichte an funktionellen Gruppen auf der Oberfläche

gelangen.

(3) SiO

2

-NP können durch den Stöber-Prozess in ver-

schiedenen Größen (ca. 10 – 500 nm) nahezu monodis-

pers hergestellt werden. Im nächsten Schritt werden

Polymere mit einer terminalen Triethoxysilyl-Gruppe

durch Co-Kondensation kovalent aufgepfropft. Im Falle

von Poly(2-Ethyl-2-Oxazolin)en kann die Schale dann

durch saure Hydrolyse zu Polyethylenimin umgewandelt

werden. Derartige Hybridmaterialien mit einer polykatio-

nischen Hülle sind im Kontext biomedizinischer Anwen-

dungen von Interesse.

Abb. 1. Darstellung verschiedener Arten von Kern-Schale-

Hybridpartikeln: elektrostatische Adsorption von Polyelektrolyten

auf Eisenoxid-Nanopartikel; vernetzbare Blockcopolymerliganden

auf Gold Nanopartikel; kovalent aufgepfropfte

Polymerhülle auf SiO2 Nanopartikel.

Kern-Schale-Hybridpartikel