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Wir beschäftigen uns mit der Herstellung von Membranen

mit einstellbarer Morphologie und Porengröße durch

Phaseninversionsprozesse (Abb. 2). Hierbei kommen am-

phiphile Blockcopolymere zum Einsatz, die wir durch se-

quentielle Polymerisation geeigneter Monomere herstel-

len. Der hydrophobe Teil der Materialien bildet später die

Membran-Matrix, der hydrophile Block befindet sich an

der Oberfläche der Poren. Durch externe Einflüsse kön-

nen wir jetzt das Quellverhalten dieser Ketten und damit

Porengröße und Benetzungsverhalten dieser Membranen

Abb. 2. REM-Aufnahme einer freitragenden

Blockcopolymermembran nach Quervernetzung der

Membran-Matrix.

FORSCHUNG — 47

Abb. 4. TEM-Aufnahme und Skizze von durch Kristallisation

gebildeten Kern-Schale-Corona Zylindern aus wässriger Lösung.

Abb. 3. Steuerung der Quellung einer auf einer Oberfläche

verankerten Polymerkette durch externe Einflüsse:

pH-Wert, Temperatur, Bestrahlung mit Licht.

Membranen aus Blockcopolymeren

Die gezielt induzierte Kristallisation von Polymersegmenten

in Lösung ist eine starke Triebkraft zur Ausbildung anisotro-

per Strukturen. Wir nutzen dies aus, indem wir sphärische

Bausteine aus Blockcopolymeren aufbauen (z. B. Kern-

Schale-Corona Mizellen), die eine kristallisierbare Corona

tragen. Durch beispielsweise Erwärmen einer verdünnten

Lösung kann diese Corona zur Kristallisation gebracht wer-

den. Bei adäquater Konzentration und geeignetem Masse-

anteil der Corona können kooperative Effekte erzielt wer-

den, die zur Bildung anisotroper Kern-Schale-Corona Struk-

turen führen (Abb. 4). Das Besondere hierbei ist, dass wir

gezielt anisotrope Strukturen aus isotropen Vorstufen oder

Bausteinen aufbauen können bzw. das Verhalten der Bau-

steine maßgeblich von der Corona bestimmt wird. Bei ge-

eigneter Wahl der weiteren Segmente (Kern, Schale) kön-

nen diese Materialien zur Herstellung anisotroper Hybrid-

materialien (z. B. Einlagerung von Gold NP) oder als Zugang

zu kompartimentierten zylindrischen Nanostrukturen

eingesetzt werden.

Anisotrope nanoskalige Materialien

steuern (Abb. 3). Weiterhin sind wir daran interessiert,

derartige Strukturen chemisch zu verändern (Vernetzung

der Matrix, Aufpfropfen weiterer Polymerketten) oder als

Template zu benutzen, beispielsweise zur Herstellung

poröser Metalloxide. Durch die Breite der uns zur Verfü-

gung stehenden Polymerisationsmethoden können eine

Vielzahl an Monomerkombinationen realisiert und durch

Anpassung der Prozessparameter in poröse Strukturen

überführt werden.