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Bericht des Präsidenten
Im Berichtsjahr 2015 hat der Universitätsrat den Aus-
tausch mit den Fakultäten fortgesetzt. Die Mitglieder
erhielten einen Einblick in die Arbeit der Fakultät für
Mathematik und Informatik sowie der Biologisch-
Pharmazeutischen Fakultät. Dem Universitätsrat ist es
ein wichtiges Anliegen, den Kontakt zur Medizinischen
Fakultät als integraler Bestandteil der Universität und
demUniversitätsklinikum zu pflegen. Daher hat sich der
Rat über aktuelle Entwicklungen und Forschungspro-
jekte der Fakultät und des Klinikums informiert und bei
einer Begehung einen Eindruck über den Baufortschritt
des zweiten Bauabschnittes des Neubaus des Univer-
sitätsklinikums Jena am Standort Lobeda verschafft.
Darüber hinaus hat sich der Universitätsrat im
Berichtsjahr in den Einrichtungen über die Arbeit
des Universitätsrechenzentrums sowie der Thü-
ringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB)
informiert. Zur Entwicklung der Bibliothek hat der
Universitätsrat eine Stellungnahme verabschie-
det, in der insbesondere von einer Herauslösung
der ThULB aus der Universität abgeraten wird.
Zur Begleitung und Förderung der Entwicklung der
Fakultäten hat der Universitätsrat dem Präsidium
und den Fakultäten empfohlen, für alle Fakultä-
ten externe Beiräte einzurichten, die sich an man-
chen ausländischen Universitäten und vor allem
in der außeruniversitären, öffentlich finanzierten
Forschung sehr bewährt haben. Zum wiederhol-
ten Male hat der Universitätsrat besonderes Au-
genmerk auf die mehr als 40 wissenschaftlichen
Sammlungen der FSU gelegt, die für Forschung und
Lehre genutzt werden. Er betont die Notwendigkeit
der angemessenen Unterbringung und Erhaltung
dieser einmaligen Schätze und fordert für dieses
nicht nur wissenschaftliche, sondern auch kultu-
relle Erbe Landesmittel zusätzlich zum normalen
Hochschulhaushalt.
Ebenso stand im Focus die Förderung des wissen-
schaftlichen Nachwuchses an der FSU, der für eine
optimale Qualifikation gute Bedingungen hinsichtlich
der Beschäftigungssituation benötigt. Der Universi-
tätsrat hat daher die Richtlinie für die Ausgestaltung
von befristeten Beschäftigungsverhältnissen wissen-
schaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FSU
Jena sehr begrüßt und das Präsidium gebeten, auch die
weiteren Teile des „Gesamtkonzepts Wissenschaftlicher
Nachwuchs“, zu dem ein Tenure-Track- und ein Dau-
erstellenkonzept gehören, möglichst bald vorzulegen.
Im Berichtsjahr standen mehrfach die Verhandlungen
zu den Ziel- und Leistungsvereinbarungen für die Jahre
2016 bis 2019 zwischen dem Thüringer Ministerium
für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
und der FSU auf der Tagesordnung. Der Universitätsrat
hat den Entwurf dieser Vereinbarung sehr intensiv
diskutiert und Anregungen an das Ministerium formu-
liert. Gemäß § 32 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 ThürHG hat der
Universitätsrat vor Abschluss der Vereinbarung eine
Stellungnahme abgegeben. Darin begrüßt der Rat, dass
die ZLV zu einer grundsätzlich mehrjährigen Verlässlich-
keit der Landesfinanzierung für die FSU führt, dennoch
sieht er einige Punkte der Vereinbarung sehr kritisch.
Dazu gehört u. a., dass Mehrleistungen – also die
Übererfüllung von Zielvorgaben in einem Kriterium –
nicht gegen Minderleistungen bei einem anderen
Kriterium aufgerechnet werden können. Erhebliche
Bedenken hat der Rat auch gegen die Übernahme der
Versorgungsausgaben in das Vereinbarungsbudget
der Hochschulen geäußert, da dies die FSU im Jahr
2019 mit mehr als 5 Prozent ihres Landeszuschusses
belasten würde.
Wie in jedem Jahr hat der Universitätsrat auch im Be-
richtsjahr den Jahresbericht gemäß § 32 Absatz 1 Satz
9 ThürHG entgegengenommen sowie die Entlastung
über den Rechnungsabschluss zum Körperschaftsver-
mögen gemäß § 14 Absatz 4 ThürHG erteilt.
Im Dezember 2015 nahm letztmalig Minister a.D.
Dr.-Ing. Gerd Schuchardt an der Universitätsrats-
sitzung teil. Er scheidet aus Altersgründen zum
31.12.2015 aus dem Universitätsrat aus. Seine
Nachfolgerin ist die MDR-Intendantin und ARD-
Vorsitzende Prof. Dr. Karola Wille.
www.uni-jena.de/UniversitaetsratUniversitätsrat Jahresbericht 2015
v.l.n.r.: Prof. Dr. Walter Bayer, Jürgen Schlegel, Prof. Dr. Axel A. Brakhage, Prof. Dr. mult. h.c. Jürgen Radomski,
Prof. Dr. Dorothea Alewell, Prof. Dr. Amélie Mummendey, Prof. Dr. Karola Wille , Dr. Josef Lange, Dr. Ludwin Monz,
Prof. Dr. Hans Weder