die TU Ilmenau, an der derzeit nur sieben der insge-
samt fast 100 Professuren an Frauen vergeben wurden.
Auch der universitäre Alltag von Professorinnen ist
durch die Abwesenheit oder geringe Zahl von Kolle-
ginnen geprägt. So sind die wenigen Frauen immer
dann, wenn in Gremien, Ausschüssen oder Kommissi-
onen Geschlecht eine Rolle spielt, stärker eingebunden
als ihre männlichen Berufsgenossen, die die Belas-
tung auf mehr Schultern verteilen können. Der Zugang
zu bestimmten karrierefördernden Netzwerken wird
ihnen erschwert und obwohl sie ihre Kompetenzen
im wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Zeitpunkt
wohl schon zu Genüge unter Beweis gestellt haben,
sind auch Professorinnen wie alle andere Frauen nicht
davor gefeit, dass ihnen bestimmte Eigenschaften
und Kompetenzen in Abhängigkeit ihres Geschlechts
ab- oder zugesprochen werden und sie einem gesell-
schaftlichen Rechtfertigungszwang unterliegen.