Mit zunehmender Höhe des aka-
demischen Abschlusses wird der
Frauenanteil immer geringer. Im
Vergleich zwischen den Bundes-
ländern schneidet Thüringen da-
beibesonders schlecht ab.Nur 16
Prozentder Professuren sind hier
mitFrauenbesetzt,beimSpitzen-
reiterBerlin sindes30,2Prozent.
Die Universität Erfurt liegt in Thü-
ringenganzvorn.Dortsindimmer-
hin23Prozentder 110Professuren
mit Frauen besetzt.Dafür dürften
vorallemdie „typischweiblichen“
Studiengänge des Care-Berei-
ches verantwortlich sein (siehe
Tafel
). Schlusslicht
bildetdie TU Ilmenau, anderder-
zeitnursiebender insgesamt fast
100ProfessurenanFrauen verge-
ben sind.
DeruniversitäreAlltagvonProfes-
sorinnenistdurchdieAbwesenheit
odergeringeZahlvonKolleginnen
geprägt. So sind die wenigen
Frauen immerdann,wenn inGre-
mien,AusschüssenoderKommis-
sionen ein Frauenanteil gefordert
ist, stärker eingebunden als ihre
männlichen Berufsgenossen, die
diese Belastung auf mehr Schul-
tern verteilenkönnen.DerZugang
zu bestimmten karrierefördern-
denNetzwerken bleibt für Frauen
dennoch erschwert. Zwar haben
sie ihreKompetenzen imwissen-
schaftlichen Arbeiten zu diesem
ZeitpunktschonzurGenügeunter
Beweisgestellt.AberauchProfes-
sorinnen sind nicht davor gefeit,
dass ihnen in Abhängigkeit ihres
Geschlechts bestimmte Eigen-
schaften und Kompetenzen ab-
oderzugesprochenwerden.Selbst
imakademischenOlympunterlie-
gen sienocheinemgesellschaft-
lichenRechtfertigungszwang.
Einsame Spitze