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34

III

Studium und Lehre

Der Studierendenrat der Universität Jena zieht Bilanz

Ein weiteres Jahr liegt hinter der Universität und

ihren Strukturen. Die Geschehnisse des letzten Jah-

res versucht der vorliegende Bericht aus Sicht des

Studierendenrates (StuRa), als Interessenvertretung

der Studierenden und Promotionsstudierenden an

der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen-

zufassen.

Das wichtigste hochschulpolitische Ereignis der

letzten Jahre war in Jena die Auseinandersetzung

um den Struktur- und Entwicklungsplan (STEP), auch

„Strategie 2020“ genannt. In dem Papier geht es

insbesondere um den Stellen- und Kapazitätsabbau

an der Universität Jena und den übrigen Thüringer

Hochschulen. Die anhaltend schlechte Finanzierung

der Universität durch das Land führt nun zu einer Si-

tuation, in der sich die Studierendenschaft mit um-

fassenden Kürzungsplänen konfrontiert sieht, die

eine signifikante Verschlechterung der Beschäfti-

gungs- und Betreuungsverhältnisse an der FSU sowie

eine Einschränkung des Studienangebots bedeuten.

Um gegen diese Kürzungen vorzugehen und auf die

schwerwiegenden Folgen für die Universität Jena

hinzuweisen, wurde mit „STEP against“ schon im

Jahr 2013 ein Bündnis gegründet, in dem sich StuRa-

Strukturen, wie das Referat für Hochschulpolitik und

Fachschaftsräte, neben politischen Hochschulgrup-

pen und landesweiten Initiativen beteiligten. Die

Proteste gegen die verfehlte Hochschulpolitik des

Landes hat die studentische Selbstverwaltung auch

im Jahr 2014 beschäftigt. Mit Informationsveranstal-

tungen, Diskussionen, und öffentlichkeitswirksamen

Aktionen, die die studentischen Forderungen gegen-

über der Landesregierung nachdrücklich vertraten,

haben wir immer wieder auf die Kürzungspolitik hin-

gewiesen.

Neben dem hochschulpolitischen Engagement und

der Vertretung der Studierenden auf verschiede-

nen Ebenen innerhalb und außerhalb der Univer-

sität nimmt der StuRa die Aufgabe zur Förderung

der politischen Bildung und des staatsbürgerlichen

Verantwortungsbewusstseins durch seine fünfzehn

inhaltlich arbeitenden Referate wahr. So organisier-

ten das Menschenrechts- und das Kulturreferat in

Zusammenarbeit mit weiteren Gruppen aus Jena,

das „Unlimited-Festival“ in Lobeda, das ein Zusam-

menkommen von Geflüchteten, Studierenden und der

lokalen Bevölkerung ermöglichte.

Damit wurden, neben dem konkreten kulturellen Bei-

trag, Studierende für die spezifischen Problematiken

in Zusammenhang mit Flucht und Migration sensibi-

lisiert. Das Referat Queer-Paradies veranstaltete in

Kooperation mit anderen Gruppen, Verbänden und Par-

teien das jährliche „IDAHOT*-Festival“, ein Festival zum

internationalen Tag gegen Homo- und Trans*phobie.

Im November wurden die jährlichen Veranstaltungs-

reihen mit den antisexistischen Aktionstagen „ge-

sellschaft - macht - geschlecht“ abgeschlossen.

Weiterhin begleitete der StuRa kritisch die System-

akkreditierung der Friedrich-Schiller-Univeristät Jena.

Bei der Systemakkreditierung sollten die dem Bereich

Studium und Lehre zugeordneten Instrumente und

Prozesse der Qualitätssicherung und -entwicklung

einer externen Begutachtung unterzogen werden. Der

StuRa kritisierte in seiner umfangreichen Stellungnahme

grundsätzliche Mängel im Qualitätsmanagement der

Universität, das einer grundlegenden Prüfung und Reform

unterzogen werden muss. In der Hoffnung, die Studien-

bedingungen positiv beeinflussen zu können, wurden

unter anderem die Aspekte Geschlechtergerechtigkeit,

Diversity und Chancengleichheit und der universitäre

Qualitätskreislauf ausdrücklich durch den Studieren-

denrat kritisiert. Insgesamt wünschte sich der StuRa

einen konsequenteren und weitgehenderen Einbezug

von studentischen Vertreterinnen und Vertretern in den

Gremien der Universität, um die Belange der Studieren-

den frühzeitig und mit Nachdruck vertreten zu können.

Darüber hinaus begleiteten Studierende die Begehun-

gen der Universität durch die Akkreditierungsagentur.

Im Prozess der Systemakkreditierung wurde für alle

Beteiligten erneut deutlich, dass das Studium an der

FSU sowie die Universität selbst weiterhin einem

kontinuierlichen Wandel unterliegt. Der StuRa und die

Fachschaftsräte (FSRe) versuchen dabei, gemeinsammit

anderen studentischen Akteurinnen und Akteuren, die

Interessen der Studierenden einzubringen und adäquat zu

vertreten, um den Veränderungen eine Richtung zu geben,

die sich an den Belangen der Studierenden orientiert.

www.stura.uni-jena.de