FORSCHUNG
Forschungsprofil
8 — FORSCHUNG
Die (Um)Welt im Großen wie im Kleinen zu erforschen und
entscheidende Beiträge zu den aktuellen Fragestellungen
(u.a. Gesundheit und Energie) zu liefern, ist das Leitbild der
Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät. Dies umfasst
die Skalen von atomaren Prozessen bis zu globalen Vor-
gängen einschließlich der gesellschaftlichen Dimensionen.
Die Kombination von Chemie - Geowissenschaften - Geo-
graphie erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, ver-
bindet aber in herausragender Weise diverse naturwissen-
schaftliche Disziplinen mit geistes-, sozial- und wirtschafts-
wissenschaftlich ausgerichteten Arbeitsweisen.
Das Forschungs- und Lehrprofil der Chemisch-Geo-
wissenschaftlichen Fakultät ruht auf vier inhaltlichen Säulen:
Biophotonik und Diagnostik
(Optische Technologien für
die Lebens-, Umweltwissenschaften und die Biomedizin)
Innovative Materialien und Technologien, Soft Matter
Chemische Biologie
(Bioorganische Analytik, Organische
Synthese, Bioanorganische Chemie) und Bio-Geo-
Interaktionsforschung
Energieforschung
(Energiespeicherung und -erzeugung,
Umwelt, globaler Wandel und Geoprozesse)
Die Arbeitsgruppen der Chemisch-Geowissenschaft-
lichen Fakultät sind neben der aktiven Einzelforschung an
einer Reihe von Großforschungsprojekten beteiligt
(S. 10).
Insgesamt wurden im Jahr 2014 17,52 Mio. Euro Dritt-
mittel eingeworben. Immerhin 25 Prozent aller laufenden
Drittmittelprojekte an der Universität Jena im Jahr 2014
sind der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät zuzu-
ordnen (siehe Diagram
m S. 9). Die Forschung an der Che-
misch-Geowissenschaftlichen Fakultät erfolgt dabei in
Kooperation mit einer Vielzahl an lokalen, regionalen und
internationalen Partnern in Wissenschaft und Industrie
(siehe S. 132).
Einbindung in die Profillinien der Universität
Ein erheblicher Teil der Forschung an der Chemisch-
Geowissenschaftlichen Fakultät ist in die ersten beiden der
drei Profillinien der FSU Light-Life-Liberty eingebunden
und gestaltet diese intensiv mit.
Zu Profilinie 1 „Light“ (Optik und Photonik, Intelligente
Materialien, Soft Matter) sind zu nennen z. B. die beiden
DFG-Schwerpunktprogramme 1568 und 1594, der BMBF-
Forschungscampus InfectoGnostics und die vier struktur-
bildenden Zentren ACP, CEEC Jena, JCSM und CeMOP.
Zu Profillinie 2 „Life“ (Mikrobiologie und Biodiversität)
sind zu nennen z. B. die SFBs 1076 AquaDiva und 1127
ChemBioSys, die Exzellenzgraduiertenschule JSMC, das
BMBF-Verbundprojekt INFLUINS und das DFG-Forschungs-
zentrum iDiv.
In einem Labor am Lehrstuhl für Physische Geographie unter-
suchen Doktorand Michael Wündsch, Dr. Torsten Haberzettl
und PD Dr. Peter Frenzel (v. l.) Bohrkerne aus Südafrika.
Foto: Jan-Peter Kasper
Im Zentrum für Angewandte Forschung (ZAF) arbeiten Wissen-
schaftler der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät sowie eine
Arbeitsgruppe aus dem Bereich Festkörperphysik. Zudem haben
das Jena Center for Soft Matter (JCSM) sowie der Forschungs-
campus InfectoGnostics hier ihre Labore und Büros. Im November
2013 konnten die ersten Wissenschaftler in den Neubau ein-
ziehen. Das Gebäude umfasst insgesamt 2200 qm Hauptnut-
zungsfläche und bringt mit einem Investitionsvolumen von über
19 Millionen Euro einen Schub für die angewandte Forschung an
der Universität Jena. Foto: Jan-Peter Kasper