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69

VII

19 ausgezeichnete Alexander von Humboldt

Stipendiaten an der FSU

Die Alexander von Humboldt Stiftung (AvH) vergibt

jährlich Forschungsstipendien an internationale

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und

den wissenschaftlichen Nachwuchs auf Grundlage

von exzellenten Leistungen. Die Geförderten kön-

nen selbst entscheiden, an welcher Hochschule in

Deutschland sie mit ihrer Forschung tätig werden.

Die Friedrich-Schiller-Universität konnte im Jahr

2015 im internationalen Wettbewerb um die bes-

ten Köpfe 19 AvH-Stipendiatinnen und Stipen-

diaten (doppelt so viele wie im Vorjahr) für einen

Forschungsaufenthalt in Jena gewinnen. Gastge-

ber an der FSU waren die Mathematik, Material-

wissenschaft und Werkstofftechnologie, Chemie,

Physik und Pharmazie; in den Geistes- und Sozial-

wissenschaften begrüßten die Ur- und Frühge-

schichte, die Philosophie als auch die Theologie

die Humboldtianerinnen und Humboldtianer für For-

schungsarbeiten an ihren Instituten und Fakultäten.

Die 15 Männer und vier Frauen kamen aus Ägypten,

Australien, USA, Südafrika, Nigeria, Bangladesch,

Indien, China, Ukraine, der Russischen Föderation,

Slowenien und Spanien nach Jena.

Beteiligung der FSU am Projekt „Graphene-

based disruptive technologies“ imRahmen des

EU-Programms „Künftige und neu entstehende

Technologien: Future and Emerging Technolo-

gies (FET Flagships)

Projektleiter an der FSU: Herr Prof. Andrey Turchanin,

Institut für Physikalische Chemie

Die FET Flagships sind ehrgeizige, langfristige,

agenda-basierte Forschungsinitiativen, die auf

zehn Jahre angelegt sind. Ziel ist es, die besten

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anzuzie-

hen und dauerhaft europäische Exzellenzzentren zu

etablieren, die auf ihrem Gebiet weltweit führend

sind. Die interdisziplinären Konsortien streben nach

technologischen Durchbrüchen mit einem großen

gesellschaftlichen bzw. industriellen Potenzial.

Bisher hat die EU zwei Flagship-Vorhaben in die För-

derung aufgenommen. Eines davon ist das Vorhaben

Graphene Flagship mit derzeit 153 Partnern: Ziel

dieses Vorhabens ist die rasche wirtschaftliche Nut-

zung von Graphen und ähnlichen zweidimensionalen

Materialien in den Bereichen Informations- und Tele-

kommunikationstechnologie, Materialwissenschaft,

Energie und Lebenswissenschaften.

Das Konsortium wird durch die Chalmers University

of Technology, Schweden koordiniert. In Deutsch-

land sind insgesamt 16 Universitäten, fünf Indus-

triepartner sowie die Max-Planck-Gesellschaft und

die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt. In diesem

derzeit größten europäischen Forschungsprojekt ist

die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andrey Turchanin am

Institut für Physikalische Chemie federführend für

die Entwicklung von neuartigen Nanomembranen

und ihre Implementierung in Nanobiotechnologie

und flexibler Elektronik. Die Forschungsaktivitäten

konzentrieren sich auf die Herstellung von Nano-

membranen aus Graphen und molekularen Mono-

schichten mit maßgeschneiderten physikalischen

und chemischen Eigenschaften und ihre Anwendung

in Materialtrennung (zusammen mit den Universi-

täten Bielefeld und Ulm, BASF SE und CNM Tech-

nologies GmbH) und in neuartigen elektronischen

Bauteilen (zusammen mit Nokia OYJ).