Fakultätsbericht 2016-2017 der Physikalisch-Astronomischen Fakultät
38 — Forschung Professur für Angewandte Physik/Nanooptik Prof. Dr. Thomas Pertsch Forschungsschwerpunkte Ultraschnelle Licht-Materie-Wechselwirkung und quantenoptische Phänomene in mikro- und nano- strukturierter Materie, wie z.B. photonische Nanomaterialien, Metamaterialien, photonische Kristalle und effektive Medien Nichtlineare räumlich-zeitliche Dynamik, integrierte Quantenoptik, Plasmonik, Nahfeldoptik, nichtli- neare optische Mikroresonatoren hoher Güte, opto-optische Prozesse in integrierten optischen Bau- elementen, optische Signalverarbeitung Experimentelle Verfahren zur Detektion optischer Nahfelder: optische Rasternahfeldmikroskopie (SNOM) mit mehreren Sonden, Photoemissions-Elektronenmikroskopie (PEEM) mit gepulster Laser- anregung Anwendungen photonischer Nanomaterialien für multi-funktionelle diffraktive optische Elemente Anwendungen optischer Nanostrukturen für die Effizienzsteigerung von photovoltaischen Systemen Anwendungen photonischer Konzepte für die astronomische Instrumentierung Photonenpaare mit einstellbaren Eigenschaften sind die Grundlage vieler Anwendungen der Quantenoptik. Diese speziellen Quantenzustände des Lichts können mittels spontaner parametri- scher Konversion in Materialien mit einer Nichtli- nearität 2. Ordnung erzeugt werden. Dabei zer- fällt ein Pumpphoton in ein Paar aus Signal- und Idlerphotonen. Integriert-optische Systeme erlau- ben eine weitgehende Kontrolle dieser Konversi- onsprozesse und damit die Erzeugung von auf die spezifischen Anforderungen verschiedener Anwendungen abgestimmter Photonenpaare. Die Quantenspektroskopie erlaubt durch Aus- nutzung von Quanteninterferenzeffekten die Vermessung schwer zugänglicher Spektralberei- che, z.B. des mittleren Infraroten (MIR), mittels Detektion in anderen Spektralbereichen. Dafür werden Photonenpaare mit je einem Photon in jedem der adressierten Spektralbereiche benö- tigt. Eine entsprechende Quelle konnte in einem Lithiumniobat-Wellenleiter realisiert werden [1]. Dabei war es möglich, Photonenpaare mit einer Signalwellenlänge von ca. 1 µm und einer Idler- wellenlänge im MIR von ca. 2,7 µm zu erzeugen, deren Wellenlängen durch die Pumpwellenlänge kontrolliert werden konnte (siehe Abb. 1). Diese Quelle soll zukünftig als Grundlage für die Reali- Integrierte Quellen für verschränkte Photonenpaare Abb. 1. Spektren der Signalphotonen in Abhängigkeit von der Pumpwellenlänge, die Idlerphotonen im MIR werden durch nicht erfasst. [1] A. S. Solntsev, P. Kumar, T. Pertsch, A. A. Sukhorukov, and F. Setzpfandt, "LiNbO3 Waveguides for Integrated Quantum Spectroscopy," submitted to APL Photonics (2017) [2] S. Saravi, T. Pertsch, and F. Setzpfandt, "Generation of counter- propagating path-entangled photon-pairs in a single periodic waveguide," Phys. Rev. Lett. 118, 183603 (2017)
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