FSU Newsletter 07

6 FSU-Newsletter/Frühjahr 2018 Nachrichten Umbenennung von Fakultät und Instituten Interview mit Prof. Dr. Frank Hellwig, Dekan der Fakultät für Biowissenschaften – anders als in der Pharmazie und den Ernährungswissenschaften – ausge- sprochen kleinteilig war, in Übereinstim- mung mit der Grundordnung der FSU zu bringen. So konnte die Zahl von acht Instituten und drei nicht institutsgebun- denen „Struktureinheiten“ auf sechs Institute reduziert werden, die jeweils mindestens vier Professuren umfassen. Die neuen Einheiten sollten in der Lage sein, finanzielle Ressourcen effizienter zu nutzen, etwa wenn es um Nutzung oder auch Reparaturen von Geräten geht. Die neuen Institute hatten bei der Ausgestaltung interner Regelungen freie Hand. So können wir in einigen Jahren feststellen, welche Regeln im Vergleich besser funktionieren als andere. Für das Dekanat ist es wichtig, dass die neuen Einheiten so viele koordinierende Aufgaben übernehmen wie möglich, um eine Verlagerung von Personalstellen aus Forschung und Lehre in die Dekanats- verwaltung zu vermeiden. Im Übrigen hatte auch unser externer Fakultätsbei- rat geraten, die Kleinteiligkeit in der Bio- logie zu überdenken. Werden durch die Veränderungen Stellen abgebaut? Oder spart man Geld? Auf diese Frage gibt es als Antwort ein klares „Nein“. Die Neustrukturierung hatte von Beginn an nicht das Ziel, Per- sonal einzusparen. Die Personalent- wicklung der Fakultät war ja bereits im Rahmen der Vereinbarungen im Struktur- und Entwicklungsplan sowie in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen der Universitätsleitung und der Fakultät geregelt worden. Obwohl uns die dort vereinbarten Stelleneinsparungen bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts vor große Herausforderungen stellen, ha- ben wir jetzt wenigstens eine belastbare Grundlage zur weiteren Planung im Per- sonalbereich. Auch gab es keinen finan- ziellen Notstand, der eine Neustruktu- rierung erzwungen hätte. Die finanzielle Ausstattung der Fakultät ist in den letz- ten Jahren stabil geblieben oder sogar leicht gestiegen. Nach wie vor bereitet uns jedoch die räumliche Zersplitterung der Fakultät große Probleme. Welche Lebensdauer haben nach Ihrer Meinung die neuen Bezeichnungen der Fakultät und Institute? Umbenennungen und Umstrukturierun- gen sind immer mit einem größeren Aufwand verbunden. Auch die Entschei- dungen unserer Fakultät über Namen und Struktur hatten einen mehrjährigen Vorlauf mit intensiven Diskussionen. In- sofern hoffe und erwarte ich, dass die neue Fakultätsbezeichnung mindestens ebenso lange bestehen bleibt wie die alte. Die Institutsgliederung ist auch abhängig von der Fächerkonstellation in der Fakultät und mittelfristigen strategi- schen Überlegungen. Hier geht es etwa um eine bessere Integration von Kolle- ginnen und Kollegen, die in dem DFG- Langfristprojekt „Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)“ in Leipzig arbeiten, zugleich aber an die FSU Jena berufen sind. Hier wird es im Zeitraum von fünf bis sieben Jah- ren wohl noch zu Veränderungen kom- men. Grundsätzlich lassen wir uns aber von dem Grundsatz leiten, dass die Or- ganisationsformen unsere Aufgaben in Lehre und Forschung nicht behindern dürfen. Im besten Fall schaffen sie mehr Verständnis für die unterschiedlichen Ar- beitsweisen in den Arbeitsgruppen und stärken damit die inter- und transdiszipli- näre Zusammenarbeit. AB Seit dem 1. Januar 2018 heißt die frühere Biologisch-Pharmazeutische Faktultät „Fa- kultät für Biowissenschaften“, mehrere In- stitute wurden umstrukturiert und tragen neue Namen. Zu den Gründen äußert sich Dekan Prof. Dr. Frank Hellwig im Interview. Was war die Motivation für die Ände- rung des Namens in „Fakultät für Bio- wissenschaften“? Auslöser war, dass unsere Ernährungswis- senschaftler sich im Fakultätsnamen nicht repräsentiert fühlten. Um aber eine neue Bezeichnung nicht zu lang werden zu las- sen, haben wir die Ernährungswissenschaf- ten nicht einfach angehängt, sondern nach einem anderen, umfassenderen Begriff gesucht. Eigentlich hatten wir „Lebenswis- senschaften“ bevorzugt, haben schließlich aber mit Rücksicht auf die Medizin „Biowis- senschaften“ gewählt. Sind vom neuen Namen alle überzeugt oder gab esWiderstand? Nun, es könnte der Eindruck entstehen, dass die Pharmazie abgewickelt würde, weil sie ja nicht mehr explizit genannt wird. Das ist aber nicht der Fall. Die Fakultät sieht die Pharmazie wie auch die Ernährungs- wissenschaften als ihre unverzichtbaren Bestandteile an und hat sich auch in den zurückliegenden STEP-Verhandlungen für diese Bereiche stark gemacht. Der Pharma- zie wäre eine Fakultät für Lebenswissen- schaften ganz klar lieber gewesen. Auch die Institute sind zum Teil neu strukturiert und neu benannt worden. Was waren Sinn und Ziel? Es ging hier darum, die tatsächliche Struk- tur der Fakultät, die im Bereich Biologie Prof. Dr. Frank Hellwig, Dekan der Fakultät für Biowissenschaften. Auf einen Blick – Fakultäts- und Institutsnamen Fakultät für Biowissenschaften / Faculty of Biological Sciences Institut für Zoologie und Evolutionsforschung | Direktor: Prof. Dr. Martin S. Fischer Matthias-Schleiden-Institut für Genetik, Bioinformatik und Molekulare Botanik | Direktorin: Prof. Dr. Maria Mittag Institut für Mikrobiologie | Direktorin: Prof. Dr. Erika Kothe Institut für Ökologie und Evolution | Direktor: Prof. Dr. Stefan Halle Institut für Biodiversität | Direktorin: Prof. Dr. Kirsten Küsel Institut für Biochemie und Biophysik | Direktor: Prof. Dr. Thorsten Heinzel Institut für Ernährungswissenschaften | Direktor: Prof. Dr. Lars-Oliver Klotz Institut für Pharmazie | Direktor: Prof. Dr. Oliver Werz Foto:Günther

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