FSU Newsletter 07
14 FSU-Newsletter/Frühjahr 2018 Kultur Einflussreicher Politiker Ausstellung zu Delbrück Für die Geschichte des späten Kaiserreiches und für die Gründung der Weimarer Republik ist Clemens von Delbrück (1856 bis 1921) eine der Schlüssel- figuren. Im Gegensatz zu anderen Konservativen lehnte der Mitbegründer der rechtsgerichteten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) die neue Ordnung nach dem ErstenWeltkrieg nicht von vorn- herein ab und warb stattdessen für eine Politik, die sich aktiv in die Nationalversammlung einbringt. DieThüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) widmet Delbrück noch bis zum 9. März 2019 eine Ausstellung, die den Verästelungen seiner einflussreichen Familie nachgeht und sein politischesWirken würdigt. Möglich wird dies auch durch ein von der Deutschen Forschungsgemein- schaft gefördertes Projekt zur Aufarbeitung seines Nachlasses, der nach dem Tod Delbrücks 1921 in den Bestand der Unibibliothek überging. Seit 1916 lebte Delbrück in Jena, übernahm einen Lehrauftrag für Politik und wurde Vorstand des Kriegsarchives der Uni, das allerdings nach dem ZweitenWeltkrieg größtenteils von den Russen vernichtet wurde. Die Ausstellung ist im Foyer der ThULB (Biblio- theksplatz 2) montags bis freitags von 9 bis 22 Uhr und samstags von 10 bis18 Uhr zu sehen. PM Grauen des Dreißigjährigen Krieges Sonderausstellung in der ThULB bis 14. Dezember Vor 400 Jahren führte der sogenannte Prager Fenstersturz zum Beginn des Dreißigjährigen Kriegs. Der gewalt- same, vor allem auf Reichsgebiet aus- getragene Konflikt zwischen dem Kaiser und der Katholischen Liga einerseits und einer Reihe protestantischer Landes- fürsten andererseits gilt aufgrund der Beteiligung weiterer Mächte (Spanien, Dänemark, Schweden, Frankreich) als der erste große Krieg europäischen Ausmaßes. Mit seiner unsäglichen Bru- talität und Begleiterscheinungen wie Hungersnöten, Seuchen und Hexenex- zessen stürzte er die betroffenen Terri- torien jahrzehntelang in bis dahin nicht gekanntes Chaos und Elend. Für die eu- ropäische Geistes- und Kulturgeschichte blieb der Krieg von 1618 bis 1648 über Jahrhunderte hinweg als negativer Be- zugspunkt präsent. Eine Sonderausstellung in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) rückt die im Zeichen dieses Ereignisses entstan- dene Literatur und Kunst in den Fokus. Gezeigt werden literarische und buchkünstle- rische Originale größtenteils aus der Zeit des Dreißigjäh- rigen Kriegs, oftmals Erstdru- cke. Im Zentrum des ersten Teils der Ausstellung stehen literarische Bezugnahmen auf den Krieg, etwa von den be- deutendsten Dichtergrößen des Barock, wie Grimmelshausen, Gryphius oder Opitz. Darüber hinaus sind literaturgeschichtlich bedeutende Zeugnisse der langen Wirkungsge- schichte des Kriegs bis heute zu sehen, darunter etwa Schillers oder Döblins „Wallenstein“ oder Günter Grass‘ „Tref- fen inTelgte“. Der zweite Ausstellungsteil widmet sich Büchern des 17. Jahrhun- derts mit oft großformatigen Kupfersti- chen. Auch Bücher mit Texten und Bil- dern zum Friedensprozess von 1648/50 werden gezeigt. Die Ausstellung im Zimelienraum im Bibliothekshauptgebäude (Bibliotheks- platz 2) kann von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr besichtigt werden sowie nach vorheriger Anmeldung an der Zen- tralen Information (Tel.: 03641 / 940100 / E-Mail: thulb-auskunft@thulb.uni -jena. de). PM Die neue Sonderausstellung in der ThULB zeigt Elend und Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Foto:Günther Psychochor auf Abwegen Konzerttournee in New York Auf Einladung von Deke Sharon, A-cappella-Pop- Arrangeur, Komponist und musikalischer Schöpfer der Pitch-Perfect-Filme, reiste der Psychochor der Uni Jena im März nach NewYork. Dort standen die Studierenden gemeinsam mit ihm und Musikern aus der ganzen Welt im Lincoln-Center vor 2.800 Zuschauern samt Live-Übertragung auf Facebook auf der Bühne. Drei Tage probten die Chormitglie- der unter der Leitung von Deke Sharon intensiv mit anderen Chören aus allerWelt für das gemeinsame Konzert.„Für uns natürlich ein unglaubliches Erleb- nis. Diese Einladung ist eine Auszeichnung für un- sere Arbeit der letzten Jahre“, freut sich Chorleiter Maximilian Lörzer. Die Jenaer gaben noch weitere Konzerte, unter anderem im Hauptgebäude der UN-Generalversammlung. Ranghohe Diplomaten gehörten dabei zu den Zuhörern. jd Der Psychochor auf Liberty Island. Die Studierenden gaben im März mehrere Konzerte in New York. Foto:privat Blick in die Vitrine der Delbrück-Ausstellung. Foto:Günther
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