FSU Newsletter 06

9 FSU-Newsletter/Winter 2017 ten der Friedrich-Schiller-Universität sind die Studentinnen Shymaa Hammad aus Ägypten und Nicole Rubio Jara- millo aus Ekuador ausgezeichnet wor- den. Die drei Preise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert und wurden am 26. Oktober während der Feierlichen Imma- trikulation vom Universitätspräsidenten Prof. Dr.Walter Rosenthal überreicht. PD Dr. Andreas Koeberle ist vom Eu- ropäischen Verband der Medizinischen Chemie (European Federation for Me- dicinal Chemistry, EFMC) mit dem 2. Preis für Nachwuchswissenschaftler im akademischen Bereich geehrt worden. Die Auszeichnung erhielt der Biochemi- ker vom Lehrstuhl für Pharmazeutische und Medizinische Chemie für seine Forschungsarbeiten als ‚runner-up‘. Mit dem Preis wurden Koeberles innovative Forschungsansätze auf dem Gebiet der funktionellen Lipidomik sowie bei der Aufklärung molekularer Mechanismen von Krankheiten an der Schnittstelle von Krebs und Entzündung gewürdigt. Sophie Marshall ist seit 1. Oktober Juniorprofessorin für Germanistische Mediävistik. Prof. Dr. Manja Marz ist Europameis- terin im Go. Die Bioninfomatikerin setzte sich bei der Frauen-EM in Odessa ge- gen alle Favoritinnen durch und gewann souverän alle fünf Runden. Damit holte Marz den Titel nach sieben Jahren wie- der nach Deutschland. Zur Unterstützung des CIO-Gremiums der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist ein Beirat eingerichtet worden. Dem dreiköpfigen Beratungsgremium gehö- ren an: Prof. Dr. Stephan Olbrich , Di- rektor des Regionalen Rechenzentrums der Uni Hamburg und „Computing in Science“ Fachbereich Informatik, Prof. Dr. Peter Schirmbacher , Professor für Informationsmanagement am Institut für Bibliotheks- und Informationswis- senschaft der Humboldt-Universität Berlin, Prof. Dr. Elmar Sinz , Professor für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Systementwicklung und Datenbankan- wendung an der Uni Bamberg. Am 21. November ist Josefine Quast , jetzt Doktorandin am Lehrstuhl für Ma- kroökonomik, mit dem Wissenschafts- preis der Bundesbankhauptverwaltung Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein für ihre Master- arbeit „Financial Cycles and the Implica- tions for Financial Stability“ ausgezeich- net worden. PD Dr. Jürgen Rödel ist am 30. No- vember zum außerplanmäßigen Pro- fessor für Medizinische Mikrobiologie ernannt worden. Seit dem 1. November ist Dr. Isabelle Philippa Staude als Juniorprofessorin für Funktionelle Photonische Materialien am Institut für Angewandte Physik tätig. PD Dr. Peter Stein ist am 6. Dezem- ber zum außerplanmäßigen Professor für Semitistik ernannt worden. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fa- kultät hat seit dem 1. Oktober für die Dauer von drei Jahren eine neue Lei- tung: Dekanin ist nun Prof. Dr. Silke Übelmesser , Prodekan ist Prof. Dr. Christian Pigorsch , Studiendekan ist weiterhin Prof. Dr. Armin Scholl . Zeithistoriker Mark Roseman ist im Wintersemester 2017/18 Gastprofes- sor am „Jena Center. Geschichte des 20. Jahrhunderts“. Roseman, geboren 1958 in England, ist Professor für Jü- dische Studien und Geschichte an der Indiana University in Bloomington. Seit Mitte der neunziger Jahre forscht Mark Roseman vorwiegend zur Geschichte des Holocaust. In seinem aktuellen For- schungsprojekt über „Rescued Lives“ beschäftigt er sich mit der Geschichte von Hilfs- und Rettungsaktionen für Ju- den in Europa. Prof. Dr. Michael Wermke ist seit dem 1. Oktober für weitere drei Jahre Direktor des Zentrums für Religionspäd- agogische Bildungsforschung. Vom Quasiteilchen zu einer Sensorik Chemikerin Prof. Dr. Stefanie Gräfe erhält „ERC Grant“ Wer in der Wissenschaft fundamen- tale Fragen klären und dadurch neue Theorien entwickeln will, braucht dafür einen langen Atem und die notwendi- gen Mittel. 1,9 Mio. Euro hat Ende 2017 der Europäische Forschungsrat (ERC) Prof. Dr. Stefanie Gräfe zur Verfügung gestellt. Er vergab eine seiner höchst- dotierten Auszeichnungen, einen sog. Consolidator Grant, an die Professorin für Theoretische Chemie. Sie ist – nach drei Wissenschaftlern – die erste Frau an der Uni Jena, die diesen raren For- schungsförderpreis erhält. Mit dem Geld will sie v. a. acht Stellen für Nachwuchs- kräfte einrichten, um im Bereich der nichtlinearen Optik neue Erkenntnisse zu erlangen. Ihr Projekt QUEM-CHEM (Zeit- und Raum-aufgelöste ultraschnelle Dynamiken in Molekül-Plasmon-Hybrid- Systemen) will in den nächsten fünf Jahren zunächst Grundlagen und neue Theorien schaffen, um dann deren An- wendungen – beispielsweise für eine hochsensible Sensorik – zu entwickeln. „Diese Förderung gibt mir die Möglich- keit das Projekt zu realisieren, für das ich schon lange brenne“, sagt die 38-jährige Wissenschaftlerin, die dabei Elektroma- gnetismus mit Quantenmechanik „ver- heiraten“ will. Wenn Licht auf Materie trifft, kommt es zu Wechselwirkungen. Bei metalli- schen Nanoteilchen gibt es noch eine Besonderheit: Die Dichte der Ladungs- träger im Metall kann nach Lichteinfall schwingen, so dass Physiker von plas- monischen Quasiteilchen reden. Dies führt zu Lichtverstärkung. Je kleiner das Nanoteilchen ist, umso größer ist die Lichtverstärkung. Stefanie Gräfe und ihr Team wollen bei QUEM-CHEM im Nanobereich fundamentale Fragen untersuchen, was nach Lichteinwirkung auf den Grenzflächen zwischen me- tallischem Festkörper und Molekülen passiert. „Dazu gibt es bislang keine stimmige Theorie“, sagt die Expertin – und will genau dies ändern. Die neuen Forschungen beginnen vor allem als Simulation im Computer. Ziel ist es zu- nächst, die plasmonische Dynamik, also die Licht-induzierten Bewegungen der Elektronen im Metall, zu berechnen. Am Ende sollen auch Anwendungen möglich werden – etwa zur Verbesserung der Spektroskopie, der Bio- und Nanopho- tonik oder auch der Sensorik. AB Die Chemikerin Prof. Dr. Stefanie Gräfe er- hielt als erste Frau an der FSU einen ERC Grant. Foto:Kasper Personalia

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