FSU Newsletter 06
2 FSU-Newsletter/Winter 2017 Nachrichten Exzellenzstrategie: Zwei Projekte im Finale Zwölf Tenure-Track-Professuren bewilligt FSU bei Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erfolgreich Uni Jena zu zwei Vollanträgen für Exzellenzcluster aufgefordert Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) ist mit zwei Exzellenzcluster- Anträgen in die Finalrunde desWettbewerbs eingezogen.Wissenschafts- rat und Deutsche Forschungsgemeinschaft haben am 29. September bekanntgegeben, dass die FSU zwei ihrer drei Clusteranträge bis 21. Fe- bruar 2018 zu Vollanträgen ausarbeiten kann, über die im September ent- schieden wird.„Es ist ein großartiges Ergebnis für die Universität Jena, in diesem hoch kompetitiven Exzellenz-Wettbewerb zu zwei Vollanträgen aufgefordert zu sein. Dies spricht für die hohe Qualität der Forschung an der Friedrich-Schiller-Universität“, freute sich Uni-Präsident Prof. Dr.Walter Rosenthal und dankte zugleich allen beteiligtenWissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie demThüringerWissenschaftsministerium für die Unterstützung. Mehr dazu auch in der neuen Ausgabe der LICHT GEDAN- KEN , www.uni-jena.de/lichtgedanken. „Balance of the Microverse” Das Ziel des Clusters „Balance of the Micro- verse”– dessen Sprecher Prof. Dr. Axel Brakhage ist – besteht darin, Mikroorganismen und ihre In- teraktionen mit anderen Mikroorganismen sowie mit ihrer gesamten Umwelt – das Microverse – zu erforschen. Damit werden bedeutende wis- senschaftliche und zugleich auch gesellschaftlich drängende Fragen adressiert, beispielsweise die Bekämpfung von Infektionskrankheiten, die Gesunderhaltung der Umwelt, eine nachhaltige Landwirtschaft oder ein stabiles Klima. Für ein umfassendes Verständnis dieser hochkomplexen Wechselbeziehungen bündelt Jena seine Expertise: Die Fachrichtun- gen (Umwelt-)Mikrobiologie, Infektionsbiologie, Chemische Biologie, Bio-Geo-Interaktionen, Systembiologie, Optik/Photonik, Materialwis- senschaften und weitere Disziplinen arbeiten übergreifend zusammen. Diese Kooperation wird besonders an den Schnittstellen neue Einblicke in die Auseinandersetzung von Mikroorganismen-Gemeinschaften mit ihrer Umwelt liefern. Neben technologischen Fortschritten im Labor erwarten die Forschenden zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zum Wohle des Menschen und der Umwelt. Sprecher Prof. Brakhage begrüßt die Ein- ladung zur nächsten Antragsrunde mit vorsichtigem Optimismus: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Skizze ein wettbewerbsfähiges und zukunftsweisendes Forschungskonzept zur weiteren Entwicklung des Jenaer Forschungsprofils vorlegen konnten. Zum Feiern ist es jedoch viel zu früh. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit im Antragsverfahren.“ „Enlightening the Receptome“ Der gemeinsame Antrag „Enlightening the Receptome: From Biophysics to Clinical Appli- cations“ der Universitäten aus Würzburg und Jena hat zum Ziel, das „Rezeptom“, die Summe aller Rezeptormoleküle eines Organismus, sys- tematisch aufzuklären und für die Behandlung von Krankheiten nutzbar zu machen. Rezepto- ren sind „molekulare Schalter“, die Stoffwech- selprozesse innerhalb und zwischen Zellen ei- nes Organismus steuern. Dies geschieht durch die Wechselwirkung mit anderen Molekülen. Rezeptoren sitzen daher zumeist wie winzige Antennen an Zelloberflächen, wo sie mit den passenden Botenstoffen interagieren. „In den vergangenen Jahren haben sich unsere beiden Standorte bereits als international anerkannte Zentren für hochauflösende Lichtmikroskopie etabliert“, berichtet Prof. Dr. Klaus Benndorf, neben Prof. Dr. Christian Hübner einer der beiden Jenaer Spre- cher. Auf dieser Basis soll die Grundlagenforschung erweitert werden bis hin zu Ansätzen für die klinische Anwendung. Der gemeinsame Antrag des Unibundes Halle-Jena-Leipzig, „Dialectics of the Global“, hat die erste Runde leider nicht überstanden. AB Die Uni Jena gehört zu den ausgewählten Universitäten, die sich in der ersten Runde des bundesweiten Programms zur Förderung des wissen- schaftlichen Nachwuchses durchsetzen konnten. In einem wissenschafts- geleitetenWettbewerbsverfahren hatte die FSU mit ihrem Antrag Erfolg: Alle zwölf beantragtenTenure-Track-Professuren werden im Zeitraum von 2017 bis 2032 mit bis zu 11,3 Millionen Euro gefördert. Die von Bund und Ländern getragene Initiative hat zum Ziel, die Karrierewege des wissen- schaftlichen Nachwuchses an den deutschen Hochschulen besser planbar und transparenter zu gestalten. Der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kommt an der FSU eine herausgehobene Bedeutung zu. Bereits seit über einem Jahr- zehnt unterstützt die Graduierten-Akademie mit einem breiten Angebot Nachwuchswissenschaftler von der Promotion bis zur Habilitation.„Nun kann die Universität ihr Engagement für den Wissenschaftsnachwuchs noch einmal deutlich erweitern und mit dem Karriereweg der Tenure- Track-Professur herausragendenWissenschaftlerinnen undWissenschaft- lern eine langfristige Perspektive bieten“, freut sich Universitäts-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal. DieTenure-Track-Professur ermögliche sowohl die Chance zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit als auch eine gute Planbarkeit der wissenschaftlichen Karriere. „Die FSU hat sich des- halb das Ziel gesetzt, die Tenure-Track-Professur als Qualifizierungsweg zur Professur systematisch und dauerhaft zu verankern“, betont Prof. Ro- senthal. Die nun eingeworbene Förderung biete dafür eine solide Basis. Wie bei den bisherigen Juniorprofessuren üblich, werdenTenure-Track- Professorinnen und -Professoren zunächst für die Dauer von bis zu vier Jahren als Beamte auf Zeit berufen. Nach erfolgreicher Zwischenevalua- tion der erbrachten Leistungen in Lehre, Forschung und Selbstverwaltung wird das Beamtenverhältnis anschließend auf insgesamt sechs Jahre verlängert. Im Unterschied zur Juniorprofessur erfolgt im sechsten Jahr die „Tenure-Evaluation“, nach der eine Ernennung auf Lebenszeit und eine Übertragung einer höherwertigen Professur folgen kann. Die zwölf Tenure-Track-Professuren werden international ausgeschrieben. Bewer- ber werden in den Bereichen Physik, Medizin, Chemie, Biologie, Informa- tik, Wirtschaft, Recht, Sozial- und Geisteswissenschaften gesucht. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Tenure-Track-Programms der FSU ist die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf dem Weg zur Professur. Denn: Die Nachwuchsprofessorinnen und -professoren haben die Möglichkeit, nach der Geburt eines Kindes das Beamtenverhältnis um ein Jahr zu verlängern. „Damit wollen wir auch werdenden Eltern Planungs- und Handlungssicherheit bieten und ein familienfreundliches wissenschaftliches Umfeld schaffen“, unterstreicht Prof. Dr. Uwe Cantner, Vizepräsident für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung. US Prof. Dr. Axel Brakhage Foto:Günther Prof. Dr. Klaus Benndorf Foto:Günther
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