Lichtgedanken 06
Rubrik 7 06 | LICHT GEDANKEN ERC Advanced Grant für Prof. Dr. Jens Limpert Der European Research Council (ERC) fördert den Physiker und sein Team vom Institut für Angewandte Physik in den kommenden fünf Jahren mit fast 2,5 Millionen Euro. Ziel ist die Entwicklung eines Hochleistungsfaserlaser- systems zur Erzeugung kohärenter Laserpulse im Infrarot-, Terahertz- und weichen Röntgenbereich. Graduiertenkolleg in der Theoretischen Physik Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Netzwerk für Promovierende der Universitäten Jena und Leipzig mit über 3 Millionen Euro. Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher wollen das Wechselspiel von Materie und Kraftfeldern verstehen. Limpert ist deutschlandweit einer der wenigen und in Thüringen sogar der einzige Forscher, dem es gelungen ist, gleich drei Mal eine ERC-Förderung einzuwerben. Der ERC Advanced Grant zählt zu den höchstdotierten Förderun- gen der Europäischen Union. Insgesamt hat der ERC in diesem Jahr europaweit 222 Forscherinnen und Forscher mit einem Advanced Grant ausgezeichnet, mehr als 2 000 Bewerbungen lagen vor. Mit ihrem Projekt wollen Limpert und seine Kollegen die Anwendungsmög- lichkeiten erweitern, die heute Hoch- leistungsteilchenbeschleunigern (Syn- chrotrons) vorbehalten sind: und zwar mit frequenzkonvertierten Faserlasern, die in jedem gängigen Laserlabor be- trieben werden können. Auf solche Laser warte ein enormes Anwendungs- potenzial, so Limpert. Leistungsstarke Strahlung im Terahertzbereich ermögli- che z. B. zerstörungsfreie Untersuchung komplexer Materialien. Spektroskopi- sche Methoden immittleren Infrarotbe- reich könnten in der medizischen Bild- gebung Anwendung finden. US Die moderne Physik benutzt das Kon- zept von Feldern, um die Bausteine der Natur und ihre Wechselwirkungen zu beschreiben. Die zentrale Forschungs- idee des neuen Graduiertenkollegs 2522 »Strong Dynamics and Criticality in Quantum and Gravitational Systems« ist es, das komplexe Wechselspiel von Materie und Kraftfeldern in Gravita- tions- und Quantenfeldtheorien zu un- tersuchen und zu berechnen. Ein beson- derer Fokus liege auf der Schnittstelle zwischen Gravitations- und Quanten- theorie, an der das Verständnis von den wechselseitigen Konzepten und Metho- den profitieren könne, erläutert Prof. Dr. Holger Gies. Der Theoretische Physiker ist Sprecher des neuen Graduiertenkol- legs, das an den Universitäten Jena und Leipzig angesiedelt ist. Mit den Förder- mitteln werden zwölf Promovierenden- stellen eingerichtet. Das Kolleg ist auch international ver- netzt. Neben den beiden institutionellen Partnern werden auch zwei Wissen- schaftlerinnen aus Dänemark und Israel als DFG-geförderte Mercator-Gastpro- fessorinnen mitarbeiten. Und die rund 30 Doktorandinnen und Doktoranden sowie die Postdocs werden im Kolleg durch ein Curriculum aus lokalen, ge- meinsamen und internationalisierten Bausteinen forschungsorientierter Leh- re und Qualifizierung unterstützt. AB Nachrichten »Unser gegenwärtiges Verständnis der Natur basiert fundamental auf dynamischen Feldtheorien wie Einsteins Relativitätstheorie oder Quantenfeld- theorien für Materie und ihre Wechselwirkungen. Während beide Theoriegebäude auf der reduktio- nistischen Suche nach den Bausteinen von Raum, Zeit und Materie beruhen, steht die aktuelle the- oretische Forschung der Herausforderung der Kom plexität gegenüber: Eine Vielzahl physikalischer Eigenschaften erwächst aus dem faszinierenden Wechselspiel von Materie und Feldern.« Holger Gies, Sprecher des neuen Kollegs. Prof. Dr. Jens Limpert in einem Laserlabor des Instituts für Angewandte Physik.
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