Lichtgedanken 06
Rubrik 6 Forschungsneubau für Exzellenzcluster Der Bund und das Land Thüringen planen die Errichtung eines Forschungsneubaus für den Exzellenzcluster »Balance of the Microverse« auf dem Beutenberg-Campus. Der Wissenschaftsrat hat den Förderantrag der Friedrich-Schiller-Universität bestätigt und wird das Projekt der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder zur Förderung empfehlen. Sonderforschungsbereich Nichtlineare Optik Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat den Sonderforschungsbereich (SFB) 1375 »Nonlinear Optics down to Atomic Scales« für zunächst vier Jahre bewilligt. Das Team um den Physiker Prof. Dr. Ulf Peschel und die Chemi- kerin Prof. Dr. Stefanie Gräfe erhält eine Förderung von etwa neun Millionen Euro. Phänomene der nichtlinearen Optik treten stets auf, wenn Licht auf Mate- rie trifft, werden aber erst bei höheren Intensitäten sichtbar und wirklich re- levant. Die auftretenden Wechselwir- kungsprozesse zwischen Licht und Materie wollen die Forschenden mit atomarer Auflösung untersuchen, im Computer modellieren und schließlich lernen zu kontrollieren. Gelingt das, winken viele attraktive Anwendungen, angefangen von winzigen Nanolasern, über extrem kompakte Röntgenquellen bis hin zur optischen Detektion weni- ger Atome. Im Rahmen des neuen SFB wird die Friedrich-Schiller-Universität mit dem Fraunhofer-Institut für Ange- wandte Optik und Feinmechanik und dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien, aber auch mit der Hum- boldt-Universität Berlin und der Tech- nischen Universität München zusam- menarbeiten. 24 Doktoranden und ein Postdoc werden von nun an gemeinsam zur nichtlinearen Wechselwirkung zwi- schen Licht und Nanostrukturen oder Einzelmolekülen forschen. sl Forschungslabor zur nichtlinearen Optik: Target- kammer des »Jenaer Titan:Saphir 40 Terawatt Laser Systems«, kurz »JETI40«. Ein positives finales Votum der GWK vorausgesetzt, wird der Bund damit die Hälfte der Kosten für das neue »Micro- verse Center Jena« (MCJ) in Höhe von gut 40 Millionen Euro übernehmen, die andere Hälfte trägt der Freistaat Thürin- gen. Das Gebäude soll 2024 bezugsfertig sein. In der Begründung des Wissenschafts- rates heißt es: »Das Microverse Center Jena zeigt den Erfolg einer konsequen- ten universitären Profilstrategie seit mehr als fünfzehn Jahren. Keine andere Universität in Deutschland verfolgt den Schwerpunkt, die Bedeutung des Mik- robioms für die menschliche Gesund- heit herauszuarbeiten, so konsequent und so umfassend. Die Perspektive reicht von der Grundlagenforschung bis hin zum Transfer, der ebenfalls auf re- gionale Wirtschaftspartner setzen kann. Ein weiteres wichtiges Ziel neben den biowissenschaftlichen Fragestellungen ist es, die bildgebenden Verfahren wei- terzuentwickeln, für die Jena ebenfalls ein wichtiger Standort ist.« Das künftige Forschungszentrum mit einer Gesamtfläche von 4900 Quadrat- metern ist für 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und 30 nichtwis- senschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgelegt. AB Mikrobiologisches Forschungslabor auf dem Beutenberg-Campus.
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