Lichtgedanken 06

Rubrik 56 Vom Fossil zum Roboter und zurück Ein internationales Forschungsteam der Humboldt-Uni- versität Berlin, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ècole Polytechnique Fédérale Lausanne hat die Bewegung eines frühen Landwirbeltiers erforscht. Aus den fossilen Funden des Orobates pabsti , einer etwa ei- nen Meter langen urzeitlichen Echse, hat das Team um Prof. Dr. John Nyakatura einen biomimetischen Roboter (Foto) – den OroBOT – entworfen und gebaut, der neue Einblicke in die Biologie des uralten Fossils ermöglicht (DOI: 10.1038/s41586-018-0851-2). Der Ursaurier Oroba- tes ist 1998 auf dem Bromacker bei Tambach-Dietharz als gut erhaltenes Skelett gefunden worden, das fast 300 Millionen Jahre alt ist und heute im Museum Schloss Friedenstein in Gotha aufbewahrt wird.  US Testsystem für Medikamente Schmerzstillende und fiebersenkende Mittel wie Ibu- profen oder Aspirin gehören zu den weltweit am häu- figsten verschriebenen Medikamenten. Trotzdem sind die zugrundeliegenden Wirkmechanismen dieser Me- dikamente noch nicht vollständig verstanden. Pharma- zeuten der Friedrich-Schiller-Universität haben jetzt ein Zellmodell entwickelt, mit dem sich diese Mechanismen detailliert untersuchen lassen. Wie die Forschenden um Dr. Jana Gerstmeier und Markus Werner (Foto) in ei- ner Studie zeigen, ist es ihnen gelungen, die komplexe Wirkung von entzündungshemmenden Wirkstoffen auf die Bildung körpereigener Signalstoffe in Immunzellen während einer Entzündungsreaktion aufzuklären (DOI: 10.1096/fj.201802509R). Das ermöglicht es künftig, gezielt nebenwirkungsarme neue Wirkstoffe zu entwickeln, so Studienleiterin Gerstmeier.   US Grüne Wiese statt karger Eisdecke Jenaer Ökologen sind mit umfangreichen Daten für eine Langzeitstudie aus der Antarktis zurückgekehrt. Dort be- obachten die Wissenschaftler um Dr. Hans-Ulrich Peter seit vier Jahrzehnten deutliche Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt in Folge des Klimawandels. Die neuen Daten bieten Anlass zur Sorge: Auf King George Island wird es von Jahr zu Jahr grüner (Foto). Durch den Rück- zug von Gletschern und längere eisfreie Perioden erobert sich die dort heimische Grasart Deschampsia antarctica im- mer größere Gebiete und breitet sich rasant aus. Neben den Veränderungen in der Vegetation der Antarktis sam- meln die Forschenden vor allem Daten zu Seevögeln und Robben. Ihre aktuellen Ergebnisse belegen, dass nicht nur Gräser und andere Pflanzen die von Gletschereis freigege- benen Flächen in Besitz nehmen. Auch Skuas, Möwen und Seeschwalben besiedeln die neuen Gebiete.  US Neue Jenaer Postdoc-Studie Die Graduierten-Akademie der Friedrich-Schiller-Uni- versität (Foto) hat unter der Leitung von Dr. Hanna Kauhaus Arbeitssituation, Qualifizierungsbedingun- gen und Karrierewege von Postdoktorandinnen und Postdoktoranden in Jena beleuchtet. Für die zweite »Je- naer Postdoc-Studie« sind über 400 Forschende befragt worden (www.jga.uni-jena.de/jgamedia/-p-3589) . Die Studie macht deutlich, dass die meisten Postdocs zwar zufrieden mit den Arbeitsbedingungen sind, die eigenen Karriereaussichten aber kritisch sehen. Vor allem die Chancen auf eine Professur werden von ihnen als gering eingeschätzt. Die Studie zeige, dass das Bedürfnis nach beruflicher Sicherheit bei den Postdocs in den vergange- nen Jahren gewachsen ist, so die Autoren.  US Ticker

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