Lichtgedanken 06

Rubrik 55 06 | LICHT GEDANKEN Wege in die digitale Zukunft Projekt zur Digitalisierung der Lebenswissenschaften wird vom Land Thüringen mit 1,3 Millionen Euro gefördert. Krisen in Lateinamerika »Merian-CALAS« ist in die Hauptphase gestartet. Gefördert mit 1,2 Millio- nen Euro stärkt die Universität Jena die Beziehungen nach Lateinamerika. Neue Projekte Eine Lungenentzündung ist auch heute noch eine gefährliche Erkrankung. Der- zeit noch unbekannte Erreger bei Pati- enten mit Lungenentzündung mittels Methoden des maschinellen Lernens zu identifizieren, ist eines der Ziele des interdisziplinären Forschungsprojekts »Digitalisierung der Lebenswissen- schaften: Wege in die Zukunft« (Dig- Leben), das aus dem neuen Landespro- gramm »ProDigital« gefördert wird. Das Projekt soll 2020 starten und ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. An der Friedrich-Schiller-Universität und ihrem Klinikum arbeiten Forschende aus vier Fakultäten mit außeruniver- sitären Partnern zusammen an diesem Konzept. Das Ziel der Initiative ist es, zu belegen, wie die immensen Datenmengen, die in der Wissenschaft entstehen, zunehmend durch maschinelles Lernen und Künstli- che Intelligenz bearbeitet werden kön- nen. »Die innovativen Anwendungen dieser Methoden in Biologie und Me- dizin sollen im vorliegenden Projekt Beispiele für die Zukunft darstellen und so Meilensteine in der Entwicklung der Digitalisierung in den Lebenswissen- schaften setzen«, sagt Bioinformatikerin Prof. Dr. Manja Marz als Sprecherin des neuen Forschungsverbundes. Das Projekt gliedert sich in sieben Teilprojekte. Fünf davon haben unter- schiedliche biomedizinische Fragestel- lungen. Darüber hinaus sollen in zwei Projekten Methoden des Maschinellen Lernens weiterentwickelt werden, die in den anderen Projekten eingesetzt werden sollen.  AB In der aktuellen Forschung fallen immense Datenmengen an. Wie lösen lateinamerikanische Gesell- schaften Krisen? Dieser Frage gehen Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler aus Deutschland und Latein- amerika gemeinsam nach. Das Bundes- forschungsministerium (BMBF) fördert das große Verbundprojekt »Maria Si- bylla Merian Center for Advanced La- tin American Studies in the Humanities and Social Sciences« (Merian-CALAS) in der nun beginnenden sechsjährigen Hauptphase mit insgesamt zwölf Milli- onen Euro – 1,2 Millionen Euro davon fließen an die Friedrich-Schiller-Univer- sität, die neben den Universitäten Biele- feld, Hannover und Kassel beteiligt ist. Mit der Einrichtung des »Center of Advanced Latin American Studies« an der Universität Guadalajara (Mexiko) haben die Jenaer Forschenden und ihre Partner in den vergangenen zwei Jahren bereits eine grundlegende Plattform für die nun folgende Arbeit geschaffen. Mit Beginn der Hauptphase haben nun auch die Regionalzentren in San José (Costa Rica), Quito (Ecuador) und Buenos Ai- res (Argentinien) ihre Arbeit aufgenom- men. Herzstücke von Merian-CALAS sind so- genannte »Laboratorien des Wissens«, die an den Regionalzentren etabliert werden und sich gemeinsam einem der Themenkomplexe Frieden, Ungleich- heit, Umwelt, Identität widmen. Diese Themen werden außerdem in Deutsch- land und Lateinamerika bearbeitet. Ein transatlantisches Tandem aus jeweils einer der deutschen Universitäten und einem lateinamerikanischen Partner lei- tet jeweils eines dieser Teilprojekte. sh Lateinamerika im Fokus hat das Verbundprojekt »Merian-Calas«

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