Lichtgedanken 06

Rubrik 3 06 | LICHT GEDANKEN HERAUSGEBER: Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information im Auftrag des Präsidenten der Friedrich- Schiller-Universität Jena REDAKTION UND GESTALTUNG: Dr. Ute Schönfelder, Till Bayer, Stephan Laudien, Axel Burchardt (v.i.S.d.P.), Liana Franke, Kai Friedrich, Monika Paschwitz (Redaktionsassistenz) und Kerstin Apel (Sekretariat) GRAFISCHES KONZEPT: Timespin – Digital Communication GmbH, Sophienstraße 1, 07743 Jena ANSCHRIFT: Friedrich-Schiller-Universität Jena Fürstengraben 1, 07743 Jena Telefon: 03641 9 - 31040, Telefax: 03641 9 - 31032, E-Mail: presse@uni-jena.de GESAMTHERSTELLUNG: Druckhaus Gera GmbH, Jacob-A.-Morand-Straße 16, 07552 Gera INTERNET: www.uni-jena.de/lichtgedanken ISSN: 2510-3849 ERSCHEINUNGSDATUM: Juni 2019 FOTOS: Kasper (1, 3 – 11, 14, 15, 23 – 29, 34, 36, 38 – 41, 46, 47, 50 – 57, 59, 61, 62), Günther (5, 8, 11, 21, 42, 48, 49, 57, 58), Gies (7), Knipper-Berg (11), Ausserhofer (13), Archiv Haeckel-Haus (16, 17, 31, 32, 39 – 41), Archiv Uwe Hoßfeld (19, 32, 33, 36), »Kunstformen der Natur« von Ernst Haeckel (18, 27), 10 Tons (22), Bock (24), Döring (44), Arnold (45), Baade (54), Pixabay (55), Crespi (56), Braun (56), von der Gönna (57), Pflug (58, 59). Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos u. Ä. wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit den Auffassungen des Herausgebers und der Redaktion übereinstimmen. Für den Inhalt sind die Unterzeichner verantwortlich. Zur besseren Lesbarkeit haben wir in den Texten teilweise nur die männliche Sprachform verwendet. Mit den gewählten Formulierungen sind jedoch alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen. Entwicklung und Verantwortung: Die- se beiden Aspekte ziehen sich wie ein roter Faden durch die vorliegende Ausgabe der LICHT GEDANKEN . Das Forschungsmagazin ist dem Zoologen, Künstler und Philosophen Ernst Hae- ckel gewidmet, der vor 100 Jahren in Jena gestorben ist. Zeit seines Lebens hat er sich für Darwins »Entwickelungs- theorie« stark gemacht und sie gegen alle Widerstände verteidigt. Für Ent- wicklung und Fortschritt hat er immer wieder Neuland betreten: auf seinen Reisen rund um die Welt, bei der Be- schreibung und Darstellung von Lebe- wesen, bei der Anordnung der Organis- men in Stammbäumen, an deren Spitze er den Menschen setzte. Haeckels vielseitiges Erbe ist bis heute in Wissenschaft und Kunst sichtbar, vor allem hier in Jena, wie wir in unserem Magazin zeigen (S. 14 ff). Üb er vier Jahrzehnte hat er an unserer Universität geforscht und gelehrt. Trotzdem wol- len wir Haeckel nicht verklären. Er war keine Lichtgestalt, vielmehr eine höchst ambivalente Person. Seine Begeisterung für Fortschritt und Weiterentwicklung haben ihn ethische Grenzen überschrei- ten lassen: Haeckel hat verfälscht, ge- schönt und er war Rassist. Das wirft nicht nur ein zweifelhaftes Licht auf den Wissenschaftler Ernst Haeckel. Es hat es auch späteren Ideologen erleichtert, sei- ne Ansichten zu vereinnahmen und den Boden dafür bereitet, dass sich Jena in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Hochburg für Rassenkunde entwickeln konnte. Dieser Verantwortung sind sich die Universität und ihre Forschenden heu- te wohl bewusst. Ein Zeichen gegen Rassismus setzen, das werden Evolu- Entwicklung und Verantwortung tionsbiologen und Zoologen der Fried- rich-Schiller-Universität gemeinsam mit Fachkolleginnen und -kollegen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Noch in diesem Jahr wollen sie die »Jenaer Erklärung wider biologischen Rassismus « veröffentlichen (S. 34). Denn Rassismus ist noch und wieder ein Thema, die Verantwortung dage- gen einzutreten nicht nur für Zoologen ein Gebot der Stunde. Auch außerhalb der Wissenschaft ist Weiterentwicklung notwendig: Noch immer wird etwa im deutschen Grundgesetz, dessen 70. Ju- biläum gerade groß gefeiert worden ist, der Begriff der menschlichen »Rasse« gebraucht. Sich weiterentwickeln, neue Ziele an- steuern, in die Zukunft schauen – was sich Forschende der Friedrich-Schil- ler-Universität für das Jahr 2025 wün- schen, verraten sie in unserer LICHT- GEDANKEN -Umfrage, nachzulesen ab S. 10. Und auch der neue Vizepräsident für Forschung, Prof. Dr. Georg Pohnert, schaut im Interview voraus und spricht über die Entwicklungsperspektiven un- serer Universität (S. 8). Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich über Ihr Feed- back, Anregungen oder Kritik. Sie er- reichen das Redaktionsteam und mich unter: presse@uni-jena.de . Dr. Ute Schönfelder, Redakteurin Abteilung Hochschulkommunikation der Friedrich-Schiller-Universität Jena Jena, im Juni 2019 Editorial

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