Lichtgedanken 06

Rubrik 10 »Light, Life, Liberty – Connecting Visions« Unter diesem Motto setzt die Friedrich-Schiller-Universität ihre erfolgreiche Profilbildung fort: Der erste Jenaer Exzellenzcluster »Balance of the Microverse« hat gerade seine Arbeit aufgenommen, da diskutieren Forschende, Fakultäten und universitäre Gremien bereits über kommende Aufgaben und Ziele. Schon jetzt wird über die Strate- gie für 2025 intensiv nachgedacht, die die künftige Ausrichtung der Universität in den Bereichen Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung umfasst. Welche – ganz persönlichen – Ziele und Visionen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das Jahr 2025 haben, darüber geben einige von ihnen hier Auskunft. UMFRAGE: TILL BAYER Prof. Dr. Gerhard G. Paulus Physikalisch-Astronomische Fakultät Prof. Dr. Caroline Rosenthal Philosophische Fakultät Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius Medizinische Fakultät Prof. Dr. Silke Übelmesser Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Holger Gies Physikalisch-Astronomische Fakultät Prof. Dr. Georg Pohnert Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät Meine Vision für 2025 ist, dass wir die analytische Forschung zur chemischen Sprache von Mikroorga- nismen voll mit der Ökologie verzahnen. Mit neuen Methoden bildet diese Forschung dann chemische Komplexität nicht nur ab, sondern verbindet sie mit Vorgängen in Artengemeinschaften. Ich erwarte technologische, methodische und wissenschaftliche Durchbrüche bei der laserbasier- ten nanoskaligen XUV-Bildgebung im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs, der – vernetzt mit kleinen und großen Forschungsprojekten – nach- haltig in einem Exzellenzcluster angesiedelt ist. Meine Vision für 2025 besteht in der Umsetzung der biophotonischen optischen Tumordiagnostik. Außer- dem möchte ich neue Diagnosemethoden anwenden, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, um die Behand- lung noch besser an den einzelnen Patienten anpassen zu können. Ich möchte dazu beitragen, dass im Zeitalter des Anthropozäns der Literaturwissenschaft eine größere Rolle zukommt, um die Auswirkungen des Klimawandels fassbar zu machen. Dabei können Strömungen wie der Ecocriticism oder das Nature Writing wichtige Impulse setzen. Der Staat gibt für wirtschaftspolitische Maßnahmen jedes Jahr viele Milliarden aus. In meiner Vision ist eine evidenzbasierte Wirtschaftspolitik bis 2025 gesetzlich verankert mit dem Ziel, die Ursache-Wirkungsbezie- hung von Maßnahmen systematisch und fundiert zu analysieren. Was sind die fundamentalen Gesetze der Natur? Ich hoffe, unsere theoretische Forschung – Hand in Hand mit den experimentellen Kollegen – vermag in den nächsten Jahren der Antwort der Physik auf die Frage »was die Welt im Innersten zusammenhält« ein paar Zeilen hinzuzufügen.

RkJQdWJsaXNoZXIy OTI3Njg=