Lichtgedanken 05
Rubrik 8 Inwiefern? Weil wir mit zwei bewilligten Clustern die Chance gehabt hätten, den Antrag auf Förderung zur Exzellenzuniversi- tät zu stellen. Zur Vorbereitung darauf haben wir einen sehr breit angelegten Strategieprozess in Gang gesetzt, in den alle Statusgruppen der Universität ein- bezogen sind. Wir haben den Istzustand sehr genau analysiert und machen uns Gedanken über die Zukunft der Univer- sität. Letztlich verdanken wir diesem zweiten Cluster auch einen intensiven strategischen Prozess, der noch längst nicht beendet ist. Wie wird die Universität Jena ihre Pro- filbildung in den kommenden Jahren fortsetzen? Wir erarbeiten ein Strategiepapier, das Mitte 2019 verabschiedet werden soll. Darin beschreiben wir, wie wir unsere Universität in den kommenden fünf, sechs Jahren gestalten, nicht nur im Be- reich Forschung, sondern auch in der Lehre oder der Nachwuchsförderung. Unser Motto dafür heißt »Light, Life, Liberty – Connecting Visions«. Können Sie das etwas näher erläutern? Der Slogan beschreibt die Hauptlinien der Friedrich-Schiller-Universität als Volluniversität, die wir auch weiterhin bleiben wollen. Es geht nun darum, die Profillinien Light, Life, Liberty zu stärken. Sie sind bereits fakultätsübergreifend angelegt, haben aber jeweils eine spezifische the- matische Richtung. Was wir nun in un- serem Strategieprozess anstreben, ist, die Profillinien, die in den zurückliegen- den Jahren ja bereits Früchte getragen haben, miteinander zu vernetzen. Wir wollen ihnen Ressourcen in die Hand geben und sie strukturell verankern: Jede Profillinie erhält einen Sitz im Se- nat, neben den Fakultäten. Bei all diesen Maßnahmen ist »Connecting Visions« unser Leitgedanke. Welche Rolle spielen »kleine Fächer« und Forschergruppen, die nicht den Profillinien zugeordnet sind, im Stra- tegieprozess? Jedes Fach der Universität hat seinen Platz. Wir wollen durch unsere Profil- bildung keinesfalls ein Streamlining der Fächer an unserer Universität betreiben. Die disziplinäre Vielfalt ist unsere Stär- ke. Es gibt keinen Zwang, sich irgend- wo einzuordnen. Jede Forscherpersön- lichkeit entscheidet, wo oder ob sie sich einbringt. Ich selbst habe mich immer für die sogenannten »kleinen Fächer« engagiert und tue das auch heute. Sie sind wichtig und tragen letztlich auch zu großen Verbundprojekten bei. An der Universität Jena bleibt also auch weiterhin Raum für die Einzel- forschung? Unbedingt. Die Profillinien sind wich- tig mit ihren großen Verbünden. Aber wir brauchen auch die Einzelforschung, um zu neuen Erkenntnissen und Ideen zu kommen. Wir haben aktuell über 260 Einzelprojekte an der Universität, die von der Deutschen Forschungsge- meinschaft gefördert werden. Und ich bin überzeugt, eine Universität muss immer beidem Raum geben: der Einzel- forschung und der Verbundforschung. Sie stehen für mich absolut gleichwertig nebeneinander. Wie sehen Sie die FSU mit ihrem Ex- zellenzcluster und ihrem Profil bun- desweit und international aufgestellt? Der Slogan »Light, Life, Liberty – Connecting Visions« beschreibt die Hauptlinien der Friedrich-Schiller-Universität als Volluniversität, die wir auch weiterhin bleiben wollen.
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