Lichtgedanken 05

Rubrik 61 05 | LICHT GEDANKEN Skizze eines Strahlentierchens Die Bleistiftzeichnung hat Ernst Haeckel 1859 wäh- rend einer Forschungs- und Bildungsreise durch Italien angefertigt. Im Golf von Messina widmete er sich intensiv den Radiolarien (Strahlentierchen). Innerhalb von wenigen Wochen sammelte Haeckel über 100 bis dahin unbekannte Arten. In einem Brief an seinen Vater berichtet er am 15.12.1859 von seiner Arbeit mit diesen winzigen Tieren: »Diese höchst merkwürdigen und interessanten Geschöpfe stehen auf der untersten Stufe und an der Grenze tierischen Lebens und sind schon deshalb des sorgfältigsten Studiums wert.« Die 23 mal 18 Zentimeter große Zeichnung aus dem Ernst-Haeckel-Archiv zeigt ein Exemplar der Art Stylodictya (Stylocyolia) arachnia und war im Frühjahr 2016 zusammen mit sieben weiteren Radiolarien-Skizzen für mehrere Monate in der Ausstellung Architecture of Life im Berkeley Art Museum & Pacific Film Archive (USA) zu sehen. Tontafel mit Keilschrift Die aus der altbabylonischen Zeit stammende Keilschrifttafel (18./17. Jh. v. Chr.) gehört zum Bestand der Hilprecht-Sammlung. Die Tafel ist etwa 20 mal 15 Zentimeter groß und enthält eine epische Dichtung in sumerischer Sprache. Die sumerische Literatur ist die älteste schriftlich über- lieferte: Literarische Keilschrifttexte in sumerischer Sprache sind seit ca. 2600 v. Chr. erhalten. Der Text berichtet, wie Lugalbanda ein sagenhafter König der Stadt Uruk, auf einem Kriegszug gegen das im östlichen Bergland (dem heutigen Iran) gelegene Aratta von Krankheit befallen und ohnmächtig in einer Höhle zurückgelassen wird, von göttlicher Hilfe aber gerettet wird. Diese Tafel war zusammen mit weiteren Keil- schrifttafeln mathematischen, medizinischen und juristischen Inhalts von September 2010 bis Januar 2011 in der Ausstellung »WeltWissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin« im Martin-Gropius- Bau zu sehen.

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