Lichtgedanken 05

Rubrik 6 Forschungscluster erhält Exzellenzsiegel Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat den Zuschlag für einen Exzellenzcluster erhalten. Wie das Auswahl­ gremium am 27. September in Bonn bekanntgab, gehört der Clusterantrag »Balance of the Microverse« zu den 57 ausgewählten Verbünden, die in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder in den kommenden sie- ben Jahren gefördert werden. Jena hat damit erstmals die Förderung für einen Exzellenzcluster erhalten. »Das ist eine hervorragende Nach- richt für die Universität, für den Forschungsstandort Jena und den Freistaat Thüringen«, freut sich der Präsident der Universität Jena Walter Rosenthal. Die Förderung bestätige die in den vergangenen Jahren erarbeitete Profilbildung der Forschung, die unter dem Motto »Light, Life, Liberty – Con- necting Visions« steht. Dieser Erfolg mache die Wissenschafts- und Wirt- schaftsregion Jena zu einem internatio- nal sichtbaren Leuchtturm, ist sich der Präsident sicher. Das große Ganze und die Kleinsten der Kleinen Im Exzellenzcluster »Balance of the Microverse« geht es um die komplexen Lebensgemeinschaften von Mikroor- ganismen. Diese Mikrobiome haben einen stabilisierenden Einfluss auf Lebewesen und Umwelt, etwa die Ge- sundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen, ebenso wie die Fruchtbarkeit von Böden oder die Qualität von Ge- wässern. Die Erforschung der Funk- tionen und Dynamik solcher Systeme steht noch ganz am Anfang. Ziel des Forschungsclusters ist es herauszu- finden, nach welchen übergreifenden Prinzipien mikrobielle Gemeinschaf- ten interagieren. Fragen sind dabei, welche Faktoren solche Systeme sta- bilisieren und wie der Mensch gezielt eingreifen könnte, um ein aus der Ba- lance geratenes Mikrobiom wieder zu reparieren. Das Forschungsprogramm entwickelt die Thematik der Exzel- lenz-Graduiertenschule »Jena School for Microbial Communication« und vier bestehender Sonderforschungs- bereiche inhaltlich sowie methodisch weiter. »Wir freuen uns natürlich sehr, dass unser Engagement der letzten Jahre durch das Exzellenzsiegel gewürdigt wird und wir damit einen Spitzenplatz in der Forschung einnehmen können«, sagt Prof. Dr. Axel Brakhage, der Spre- cher des Microverse-Clusters. Über alle beteiligten Disziplinen und Institutio- nen hinweg sei man zu einem großar- tigen Team zusammengewachsen. »Die Aufklärung der Funktion von Mikrobi- omen wird ganz neue Wege der Prä- vention und Therapie von Krankheiten und im Umweltschutz eröffnen.« Am neuen Forschungsverbund ar- beiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Fakultät für Mathematik und Informatik, der Phy- sikalisch-Astronomischen Fakultät, der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fa- kultät, der Fakultät für Biowissenschaf- ten sowie der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen. Als außeruniversitäre Partner sind die Max-Planck-Institute für chemische Ökologie, für Biogeoche- mie sowie für Menschheitsgeschichte, die Leibniz-Institute für Naturstoff- Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut sowie für Pho- tonische Technologien, das Fraunho- fer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, das Helmholtz-Institut Jena und das DLR-Institut für Daten- wissenschaften beteiligt.  US Mikroorganismen (Schimmelpilz, Streptomyzeten, Staphylokokken, Amöben) unter dem Fluoreszenzmikroskop. Nachrichten

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