Lichtgedanken 05

S C HW E R P U N K T 33 05 | LICHT GEDANKEN Stoffwechsel eines Patienten charakte- risieren, lässt sich ein Therapieerfolg – nicht nur für Vitamin E – wesentlich präziser erzielen.« In der vorliegenden Studie haben die Forschenden das entzündungshemmen- de Potenzial von a -Carboxychromanol detailliert untersucht. Der bioaktive Me- tabolit hemmt ein Schlüsselenzym von Entzündungsprozessen (5-Lipoxygena- se, kurz 5-LO). Dies sei eine vielverspre- chende Erkenntnis, sagt Koeberle, denn die 5-LO spiele eine zentrale Rolle bei Entzündungserkrankungen wie Asth- ma oder Arthritis. Von a -Carboxychromanol abgeleiteter Wirkstoffkandidat patentiert »Bislang gibt es aber nur ein einziges zugelassenes Arzneimittel, das die 5-LO hemmt, das aber aufgrund starker Ne- benwirkungen nur sehr eingeschränkt eingesetzt werden kann.« Die Forscher wollen ihre Erkenntnisse nutzen, um ei- nen neuen Wirkstoffkandidaten für die Behandlung entzündlicher Erkrankun- gen zu entwickeln. Ein erster von a -Car- boxychromanol abgeleiteter Kandidat sei bereits patentiert, so Koeberle. Kontakt PD Dr. Andreas Koeberle Prof. Dr. Oliver Werz Institut für Pharmazie Philosophenweg 14, 07743 Jena Telefon: +49 36 41 9-49815 E-Mail: andreas.koeberle@uni-jena.de , oliver.werz@uni-jena.de www.pharmazie.uni-jena.de Original-Publikation: Endogenous metabolites of vitamin E limit inflammation by targeting 5-lipoxygenase. Nature Communications (2018), DOI: 10.1038/s41467-018-06158-5 nären Studie gemeinsam mit Partnern aus Frankreich, Österreich, Italien und Deutschland belegt, beruht die Wirkung von Vitamin E, das als Tablette oder Kapsel eingenommen wird, gar nicht auf dem Vitamin selbst, sondern auf der eines Stoffwechselprodukts. Diese Sub- stanz mit Namen a -Carboxychromanol besitzt unter anderem eine vielverspre- chende entzündungshemmende Wir- kung. Personalisierte Medizin könnte Therapie erfolgreicher machen a -Carboxychromanol wird in der Le- ber gebildet. »In welchem Maße das passiert, ist von Patient zu Patient aber sehr verschieden«, berichtet Prof. Dr. Oliver Werz, der die Studie gemeinsam mit Dr. Koeberle geleitet hat. Wie die Jenaer Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler gezeigt haben, weist der Spiegel des Metaboliten im Blut von Versuchspersonen eine sehr große in- dividuelle Spannweite auf. »Wenn der Effekt von Vitamin E davon abhängt, in welchem Maße der bioaktive Metabo- lit gebildet wird, dann erklärt das sehr gut, wieso die gleiche Menge Vitamin E bei einer Person eine bestimmte Wir- kung zeigt und bei einer anderen Person womöglich eine wesentlich geringere«, macht Werz deutlich. Dies belege, so der Jenaer Pharmazeut weiter, den großen Nutzen, den eine personalisierte Medi- zin zu bieten hat. »Wenn wir zuvor den Doktorand und Erstautor der Publikation Helmut Pein analysiert an einem Tandem-Massenspek­ trometer Stoffwechselprodukte von Vitamin E. Studienleiter PD Dr. Andreas Koeberle.

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