Lichtgedanken 04
Rubrik 9 04 | LICHT GEDANKEN ner der Schule werden wir zusätzlich noch Doktoranden in der gleichen Grö- ßenordnung aufnehmen. Im stabilen Zustand nach der Aufbauphase werden etwa 40 Masterstudierende und 100 bis 120 Promovierende integriert sein. Werden diejenigen, die in der Master- Phase nach Jena wollen, zunächst in der Abbe School of Photonics ausge- bildet oder direkt in der Max Planck School? Das integrierte Master-Programm ist ein wesentlicher Bestandteil der neuen Max Planck School of Photonics. Innerhalb des Netzwerkes werden die Universi- täten in Karlsruhe, Erlangen und Jena mit ihren etablierten und akkreditierten Master-Studiengängen die Möglichkeit bieten, einen internationalen Master im Bereich Photonics zu erwerben. Die Stu- dierenden bewerben sich bei der Max Planck School of Photonics und können nach der Aufnahme entscheiden, ob sie in Jena, Erlangen oder Karlsruhe stu- dieren. Eine gegenseitige Anerkennung von Prüfungsleistungen an den Partner universitäten wird ermöglicht. Ergänzt wird das Programm durch Spezialvor- lesungen und übergreifende Netzwerk- veranstaltungen der Max Planck School of Photonics, um Kontakte innerhalb der Schule zwischen den Studierenden an den unterschiedlichen Standorten miteinander aber auch mit den Wissen- schaftlern an den beteiligten Universitä- ten zu knüpfen. Welche Themen werden an der Max Planck School of Photonics erforscht? Die zentrale Fragestellung widmet sich der Kontrolle von Licht in allen Skalen. Es wird darum gehen, Methoden und Techniken zu entwickeln, mit denen sich Licht in vielen Wellenlängenberei- chen, vom Röntgenbereich bis in den Millimeterbereich, mit sehr hohen Leis- tungen in allen Zeitskalen kontrollieren lässt. Dazu müssen Optiken entwickelt werden, um das von der atomaren Größenordnung bis hin zu Abmessun- gen im Bereich von vielen Metern zu realisieren. Damit unterstützen wir natürlich auch Anwendungen in den Lebenswissenschaften, in der Kommu- nikationstechnik, in der Lasermaterial- bearbeitung bis hin zur Grundlagenfor- schung. Wo liegt der Schwerpunkt in Jena? In Jena werden wir Fragen der Mikro- und Nanooptik erforschen. Außerdem werden wir im Bereich der Laser-Ent- wicklung arbeiten. Die Max Planck School of Photonics erhält in der Pilotphase Fördermittel in Höhe von 15 Millionen Euro vom Bund. Wofür werden diese eingesetzt? Diese Mittel dienen tatsächlich nahezu vollständig zur Finanzierung von Per- sonal. In der Masterphase werden die Studierenden gut dotierte Stipendien bekommen und in der Promotionspha- se soll es Vollzeitstellen geben. Die For- schung wird vor allem aus Mitteln der Betreuer finanziert werden müssen. Nun haben Sie viele Institutionen mit im Boot, die nationale Wettbewerber sind. Worauf muss man bei einer Ko- operation achten, wenn aus Konkur- renten Partner werden? Da komme ich noch einmal zurück auf meinen Eingangssatz: Wissenschaft lebt von Kooperation und Wettbewerb. Und es ist tatsächlich so, dass es immer um die handelnden Personen geht. Es ist gut, wenn man sich kennt und in einem freundlichen Wettbewerb steht, aber auch gemeinsam Forschungsvorhaben vorantreibt. Das ist die Basis für die Zu- sammenarbeit in der Max Planck School of Photonics, die wir in den nächsten Jahren zu etablieren versuchen. Es ist ganz entscheidend, dass man das Netzwerk, das bisher schon zwischen den einzelnen Personen und Instituti- onen im Bereich der Photonik besteht, noch enger strickt. Damit generiert man einen Mehrwert für die Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftler, der sich in den Forschungsergebnissen nieder- schlägt. Wie sollte in fünf Jahren das Fazit lau- ten, das Sie nach der ersten Förderpha- se ziehen? Wir haben die Max Planck School of Photonics etabliert, erhalten Bewer- bungen von den besten Studierenden aus aller Welt und können unter diesen die Besten für eine Promotion in Deutschland gewinnen. So treten wir in der Nachwuchsförderung in Kon- kurrenz zu den Elite-Institutionen der Photonik und bieten für unsere Pro- movierenden die weltweit attraktivs- ten Ausbildungs- und Forschungsrah- menbedingungen. Die Max Planck School of Photonics Die Max Planck School of Photonics verbindet an sieben Standorten in Deutschland nationale und internationale Graduiertenprogramme. Ziel ist es, die Photonikforschung zu einem interdis- ziplinären, orts- und einrichtungsübergreifenden Verbund zu verknüpfen. Die Partner der Max Planck School of Photonics sind neben der Friedrich-Alexander-Universi- tät Erlangen, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Karlsruhe Institut für Technologie, an denen ein Masterabschluss erlangt werden kann, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Georg-August-Universität Göttingen, die Universität Hamburg und die Ludwig-Maximilians-Universität München. Eingebunden sind außerdem die Fraunhofer-Institute für Angewandte Optik und Feinmechanik sowie für Lasertechnik, die Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie, die Physik des Lichts und für Quantenoptik, das Deutsche Elektronen- Synchrotron, das Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung am Standort Jena sowie das Leibniz-Institut für Photonische Technologien.
RkJQdWJsaXNoZXIy OTI3Njg=