Lichtgedanken 03
S C HW E R P U N K T 29 03 | LICHT GEDANKEN der am HKI promoviert, und verweist am Rechner auf einige Diagramme, denen die morphokinetische Untersu- chung der Neutrophilen zugrundeliegt. »Dadurch wissen wir, dass wir bei den Mikrofluidik-Tests mit Vollblut auf die- sen Aspekt achten sollten. Das bringt uns schon einen guten Schritt weiter.« Der russische Physiker ist vor allem aus einem Grund ein Teil von BLOODi: »Wissenschaftliche Neugier.« Dass diese auch seine Kolleginnen und Kollegen antreibt, liegt für mich auf der Hand. Das Blut auf verschiedenen Wegen zu untersuchen und die Er- kenntnisse in der Gruppe zusammen- zuführen, schätzt Alessandra Marolda an BLOODi. »Wir nähern uns hier aus verschiedenen Blickwinkeln einem Problem, das wir gemeinsam zu lösen versuchen«, schildert sie. Dafür haben sie und die anderen Wissenschaftler nun noch rund zwei Jahre Zeit, dann endet die Projektlaufzeit zunächst. Angesichts erster aussagekräftiger Er- gebnisse zeigt sich Figge optimistisch: »Von der Vollblutdynamik können wir viel lernen. Die bereits erzielten Momen- taufnahmen stimmen uns hoffnungs- froh, dass wir charakteristische Biomar- ker für Erreger finden und in Zukunft schnellere Vorhersagen zu Infektionen treffen können.« »BLOODi« ist ein Teilprojekt des Leibniz ScienceCampus »InfectoOptics«. Forscher aus den Lebenswissenschaften sowie der Optik/Photonik arbeiten eng zusammen, um Infektionskrankheiten mit Hilfe neuar- tiger optischer Technologien besser zu verstehen und zu bekämpfen. Zu den Pro- jektpartnern gehören die Friedrich-Schiller- Universität Jena, das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbio- logie – Hans-Knöll-Institut (HKI), das Leib- niz-Institut für Photonische Technologien (IPHT), das Fraunhofer-Institut für Ange- wandte Optik und Feinmechanik (IOF), das Institut für molekulare Pathogenese am Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesfor- schungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) sowie die BLINK AG. Fundament für die tropfenbasierte Mi- krofluidik ist ein Chip (Foto). Doktorandin Susanne Pfeifenbring prüft mit einem Infrarotsichtgerät die Justage eines Lasers. Im Projekt BLOODi werden Blutzellen mit Laserpulsen bestrahlt, um über deren Schwingungsspektrum zu erfahren, um welche Blutzellen es sich handelt und ob sie Kontakt mit Krankheitserregern hatten.
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