Lichtgedanken 02

Rubrik 6 Gesundes Altern Freistaat Thüringen fördert im Rahmen der ProExzel- lenz-Initiative Nachwuchsgruppe mit 3,9 Millionen Euro Diktaturen vergleichen Neues Graduiertenkolleg untersucht europäische Diktaturen nach 1945 Welche soziale Basis haben Diktaturen? Wie funktionieren Gesellschaften unter den Bedingungen einer Diktatur? Wel- che Anpassungen müssen die Menschen leisten, in welcher Weise nutzen sie zugleich die Diktatur für eigene Ziele und Interessen? Fragen wie diesen wird in einem neuen Graduier- tenkolleg nachgegangen. Der Titel des neuen Kollegs »Die DDR und die europäischen Diktaturen nach 1945« verweist auf seine Ausrichtung: »Wir wollen den Blick nach Ost- und Westeuropa lenken«, sagt PD Dr. Jörg Ganzenmüller, der die Geschäfte des Kollegs führt. Nicht nur die Regimes im sowje­ tischen Machtbereich, sondern auch Diktaturen wie jene in Spanien, Portugal und Griechenland sollen vergleichend be- trachtet werden. Zwölf Doktoranden werden am Graduiertenkolleg forschen. Zehn Stellen werden über das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft gefördert, zwei Stipendien fördert die Stiftung Ettersberg. Insgesamt stehen für das Kolleg 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Graduiertenkolleg hat im März seine Arbeit aufgenommen; eingerichtet wurde es für zunächst drei Jahre.  sl Wenn Menschen älter werden, ist das nach außen für jeden ersichtlich. Zu ersten Fältchen gesellen sich im Laufe der Zeit graue oder immer weniger Haare, die Gesamtfitness lässt häu- fig nach, man kämpft mit altersbedingten Erkrankungen. Die Ursachen für diese Veränderungen liegen vor allem innerhalb des Körpers. Was sich während des Alterungsprozesses in den menschli- chen Zellen abspielt, findet nicht nur die Wissenschaft hochin- teressant, sondern auch das Thüringer Ministerium für Wirt- schaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft. Dieses stellt im Rahmen der ProExzellenz-Initiative 3,9 Millionen Euro zur Verfügung, um die zelluläre Alternsforschung bis 2020 in drei thematischen Kerngebieten voranzutreiben. Überschrieben ist das Forschungsprojekt mit dem Namen »RegenerAging«. Im Rahmen dieses Projekts hat zu Jahresbeginn die Nach- wuchsgruppe »Epigenetik des Alterns« unter der Leitung von Dr. Holger Bierhoff (Foto) ihre Arbeit aufgenommen, die zu- nächst für fünf Jahre gefördert wird. »Epigenetik untersucht die Verpackung unseres Erbguts und wie dadurch bestimm- te Genomabschnitte aktiviert oder stillgelegt werden. Diese Mechanismen verändern sich mit dem Alter und können auf molekularer Ebene zu Alterserscheinungen und -krankheiten beitragen«, erläutert Holger Bierhoff. Der 40-Jährige möchte mit seinem Team herausfinden, wie nicht-kodierende RNA-Moleküle helfen, die Genschalter für Zellwachstum und -ruhe umzulegen und wie sie daran betei- ligt sind, retrovirale DNA-Elemente in Schach zu halten. jd Heute im Museum zu finden: Symbole der politischen Organisationen des DDR-Staates.

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