Lichtgedanken 02

Rubrik 58 Einblicke ins Atom Physiker stellen neuen Mechanismus zur Unter- suchung von Atomkernen vor Hausschwamm als Chemiker Wie Bakterien die Synthese bestimmter Naturstoffe in Ständerpilzen anschalten Alte Gebäude leiden oft unter Hausschwamm. Dieser Pilz (Foto oben) greift Holz an und gefährdet dadurch die Stabi- lität holzhaltiger Baumaterialien. Der Hausschwamm Serpula lacrymans ist aber auch ein guter »Chemiker«: verschiedene Bakterienarten sind in der Lage, in ihm die Bildung von Farb- stoffen auszulösen. Aktuelle Ergebnisse von Prof. Dr. Dirk Hoffmeister und seinem Team werfen nun ein Licht auf die komplexen molekularen Wechselbeziehungen zwischen Pilz und Bakterien. Wie die Forscher gemeinsam mit ihren Kollegen um Prof. Dr. Axel Brakhage vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in der Zeitschrift »Environmental Microbiology« schreiben, konnten sie nachweisen, dass die Bakterien bestimmte Pilzgene anschalten, die im Pilz für Far- be sorgen. Diese »Kommunikation« zwischen Pilzen und Bak- terien ist dabei mit bloßem Auge zu erkennen: Pilzmycel und Nährboden färben sich leuchtend gelb.  MR Es ist nicht leicht, die kleinsten Bausteine der Materie in Au- genschein zu nehmen. Während sich Atome mit Rastertunnel- mikroskopen noch in ihren Umrissen sichtbar machen lassen, sind Nahaufnahmen von Atomkernen auf direktem Wege bis- lang ganz und gar unmöglich: Wie eine dichte Atmosphäre oftmals den Blick auf ferne Planeten verhüllt, so verdeckt eine Wolke von Elektronen, die sich um den Atomkern bewegen, die Sicht ins Innere eines Atoms. Um die Atomkerne dennoch direkt zu erreichen, müssen sich die Forscher etwas einfallen lassen. Und genau das haben Prof. Dr. Stephan Fritzsche und seine Kollegen vom Theoretisch-Physikalischen Institut der Universität und dem Helmholtz-Institut Jena getan. Sie stel- len in der Fachzeitschrift »Physical Review Letters« eine Methode vor, mit der sie den Schleier der Elektronenwolke lüften und die Atomkerne gezielt anregen können. Grundlage der Untersuchungsmethode ist die sogenann- te Zwei-Photonen-Emissionsspektroskopie. Dabei schickt man elektromagnetische Strahlung in eine Probe des zu untersuchenden Elementes. Die Elektronen in der Atom- hülle werden angeregt und gehen in einen energetisch höheren Zustand über, von wo sie anschließend in ihren ursprünglichen Zustand zurückfallen. Jedes angeregte Atom gibt dabei seine Energie in Form zweier Lichtteil- chen (Photonen) wieder ab. »Eines dieser Photonen wird jedoch vom Atomkern absorbiert und regt diesen selbst an«, so Erstautor PD Dr. Andrey Volotka. Diese Anregung des Atomkerns lässt sich – ebenso wie die des verbleiben- den zweiten Photons – spektroskopisch nachweisen. Die beobachtbaren Signale in den Photonenspektren geben den Forschern Aufschluss über die Struktur des Atom- kerns und dessen Wechselwirkung mit den Elektronen. US Was wächst in der Savanne? Satelliten- und terrestrische Daten geben Auskunft über die Biomasse im Krüger-Nationalpark in Südafrika Savannen bilden einen der größten Lebensräume der Erde. »Hinzu kommt, dass sie eine wesentliche Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf spielen«, sagt Victor Odipo (Foto unten). Entscheidend für die CO 2 -Speicherfähigkeit der Savannen sei die Menge an oberirdischer pflanzlicher Biomasse, so der Doktorand vom Lehrstuhl für Fernerkundung. Odipo und Kollegen von den Unis in Jena und Oxford sowie der Bun- desanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe haben eine Methodik etabliert, mit der die Biomasse der Savannen sehr genau vermessen werden kann. Dazu nutzen die Forscher so- wohl von Satelliten aufgezeichnete Radardaten als auch vom Boden aus erhobene Laserscanning-Daten. Ihre Ergebnisse ha- ben sie in der Fachzeitschrift »Forests« publiziert.  US Ticker

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