Optisch-Molekulare Diagnostik und Systemtechnologie (W3) Prof. Dr. Ralf Ehricht Forschungsschwerpunkte Optische, molekulare und serologische Multiparameter-Analysen für die klinische mikrobiologische Diagnostik und Epidemiologie mit Schwerpunkt auf dem Nachweis und dem Verständnis der Antibiotikaresistenz von pathogenen Bakterien Epidemiologische Studien und Entwicklung diagnostischer Tests auf der Grundlage modernster molekularer Technologien, wie Echtzeit-PCR, Next-Generation-Sequencing (NGS), Microarrays und isothermale Amplifikation Microarray-basierte Multiparameter-Serologie unter Verwendung von Antikörper-, Antigen- und Peptid-Arrays sowie Bioinformatik für die Entwicklung molekularer Tests und die Analyse von Genomsequenzierungsdaten Translation von Forschungsergebnissen in kommerzielle Produkte in Zusammenarbeit mit Industriepartnern Staphylococcus aureus ist ein häufiger Krankheitserreger, der Haut- und Weichteilinfektionen, Sepsis und andere Erkrankungen verursacht. Methicillinresistente Stämme (MRSA) sind aufgrund ihrer Antibiotikaresistenz besonders relevant, und sie breiten sich derzeit innerhalb und außerhalb von Krankenhäusern aus und treten selbst in Tierbeständen auf. Der Nachweis von S. aureus, seiner Resistenz- und Virulenzfaktoren, sowie die Typisierung zu epidemiologischen Zwecken sind Schwerpunktthemen, wobei next generation sequencing (NGS), Epidemiologie, Detektion und Charakterisierung von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus DNA-Arrays, Lateral-Flow-Tests und konventionelle Methoden angewendet werden und mit Partnern im In- und Ausland kooperiert wird. In einem Projekt wurde ein MRSA-Stamm identifiziert, der von manchen kommerziellen Tests nicht identifiziert wird, und es wurde gemeinsam mit Partnern in mehreren Ländern gezeigt, wie der Stamm sich in den letzten Jahren ausgebreitet hat [1, 2]. Ein weiteres Projekt war die Entwicklung eines Schnelltests zum Nachweis eines klinisch wichtigen Toxins in S. aureus. Zur dessen Erprobung wurde mit Industriepartnern (Senova, fzmb) und Kliniklabors in mehreren Ländern eine Studie durchgeführt. Die ersten Ergebnisse, aus den UAE, wurden bereits publiziert [3]. Außerdem wurde beim Einsatz des Tests an veterinärmedizinischen Isolaten ein bisher unbekanntes Toxin in Isolaten aus Bibern gefunden [4]. In weiteren Arbeiten wurden Isolate sequenziert [5, 6], in denen große Teile chromosomaler DNA aus anderen S. aureus-Stämmen in das Genom integriert wurden. Dies weist auf einen noch unbekannten Mechanismus des Gentransfers in S. aureus hin. [1] doi:10.2807/1560-7917.ES.2020.25.25.2000929 (2020). [2] doi:10.1099/mgen.0.000601 (2021). [3] doi:10.3389/fcimb.2021.754523 (2021). [4] doi:10.1038/s41598-021-03823-6 (2021). [5] doi:10.3389/fgene.2021.723958 (2021). [6] doi:10.1371/journal.pone.0232071 (2020). Abb. 1. Charakterisierung und Klassifizierung von veterinär- und humanpathogenen S. aureus Isolaten in klonale Komplexe mittels Microrray-Plattform, next generation sequencing (NGS) und multi locus sequence typing (MLST). 86 — FORSCHUNG
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