24 — FORSCHUNG Im Mai 2021 hat die DFG bekanntgeben, dass die drei an der Universität Jena laufenden Sonderforschungsbereiche (SFB) „AquaDiva“, „PolyTarget“ und „FungiNet“ für weitere vier Jahre gefördert werden. Die CGF ist an den beiden erstgenannten Konsortien beteiligt. Alle drei Verbünde sind zudem wichtige Säulen für das Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ (siehe S. 20). SFB „AquaDiva“ Der SFB „AquaDiva“ untersucht seit 2013 in einer Untersuchungsplattform in Thüringen, dem „Hainich Critical Zone Exploratory“, die Verbindungen zwischen oberirdischen und unterirdischen Lebensräumen. Mit der Bewilligung der dritten Förderperiode – der SFB erhält rund 11 Millionen Euro – wollen die Expertinnen und Experten zeitliche Entwicklungen zusammenhängend auswerten. Dafür analysieren sie die großen Mengen der gesammelten Daten aus den vorangegangenen Jahren. Ein weiteres Ziel des SFB ist es, Bakterien aus dem Grundwasser zu isolieren, die man künftig auch für die Abwasserreinigung nutzen könnte. Eine neue zweite Untersuchungsplattform – das „Saale-Elster-Sandsteinplatte Observatory“ – hilft dabei, die Ergebnisse zu verallgemeinern sowie Vorhersagen über die Reaktion der unterirdischen Lebensräume und vor allem des Grundwassers auf Szenarien des Klimawandels und die Folgen für die Wasserressourcen zu entwickeln. Neben der Universität Jena sind das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Leibniz-Institut für Photonische Technologien und das Max-Planck-Institut für Biogeochemie an dem SFB beteiligt (siehe S. 47, 124, 137, 145,147). SFB „PolyTarget“ Im SFB „PolyTarget“ entwickeln Forschende der Universität Jena seit 2017 Systeme, mit denen sich Medikamente zielgerichtet an den Ort ihrer Ziel des SFB „PolyTarget“ ist es, zelltypspezifische polymere Nanopartikel als Wirkstoffträger zu entwickeln, die in den verschiedenen Stadien von Entzündungsprozessen selektiv eingreifen. Foto: Jan-Peter Kasper Verlängerung für zwei starke Forschungskonsortien DFG fördert die Sonderforschungsbereiche „AquaDiva“ und „PolyTarget“ für weitere vier Jahre Bestimmung lotsen und die Wirkstoffe genau dort abliefern lassen, wo sie gebraucht werden. Für vier weitere Jahre erhält PolyTarget von der DFG nun fast 15 Millionen Euro. Zum Konsortium gehören zudem das Uniklinikum Jena, die Jenaer Leibniz-Institute für Photonische Technologien, für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie sowie für Alternsforschung sowie die Universität Erlangen-Nürnberg. PolyTarget widmet sich sämtlichen Aspekten der Erzeugung und effizienten Anwendung von Nanopartikeln zur Behandlung von Entzündungen. In der zweiten Förderperiode reagiert der SFB auch auf die Corona-Pandemie: Ein neuer Projektbereich untersucht gezielt viral verursachte Entzündungsreaktionen. Die Translation der Forschungsergebnisse wird in Kooperation mit Start-ups für kommende klinischen Studien umgesetzt. Im Rahmen eines weiteren Projektes will PolyTarget das Thema Nanotechnologie in den Schulunterricht überführen, um ein Verständnis dafür bereits in die schulische Bildung zu integrieren und so ein qualifiziertes Grundlagenwissen in der Gesellschaft zu verankern (siehe S. 54, 70, 73, 76). Ausgangspunkt für viele Messungen des SFB „AquaDiva“ sind die Untersuchungsplattformen „Hainich Critical Zone Exploratory“ nahe dem Hainich Nationalpark und das „Saale-Elster-Sandsteinplatte Observatory“. Foto: Michael Fiegle, CC BY-SA 3.0, https://commons. wikimedia.org/w/index.php?curid=12160425 Ziel von „CataLight“ ist die Entwicklung photokatalytisch aktiver Materialien zur solaren Energieumwandlung. „ChemBioSys“ erforscht Kommunikationsmechanismen in komplexen Biosystemen. „ReceptorLight“ (bis 2020) untersuchte mithilfe von Lichtmikroskopie die Funktionsweise von Membranrezeptoren. Weitere laufende Sonderforschungsbereiche, an denen die CGF beteiligt ist:
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