Jahresbericht 2020-2021

Ebenso wie DiLe wird auch das Projekt „PROFJL²“ im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ vom BMBF gefördert. Ziel des Verbundvorhabens ist es, die Lehrerbildung hochschulintern zu optimieren und außerhalb des Standorts zu profilieren. Die Fakultät ist auf vielfältige Weise in das Projekt involviert: So leitet Prof. Dr. Mirka Dickel gemeinsam mit Prof. Dr. Ralf Koerrenz (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften) das Forschungs- und Doktorandenkolleg „Bildung. Forschung. Dialog.“, welches im Rahmen von PROFJL etabliert und durch die Graduierten-Akademie akkreditiert wurde. Im Rahmen des Teilprojekts „Learning-to-Teach Lab: Science (LTL:S)“ wurde zudem in der Arbeitsgruppe Chemiedidaktik eine Lehr-LernWerkstatt eingerichtet. Neben zahlreichen Aktivitäten, die die Einbindung von SchülerInnengruppen in die Ausbildung angehender Chemielehrkräfte umfassen, fanden 2020 mehrere Drogenpräventionstage statt. Bei diesen konnten SchülerInnen die chemischen Grundlagen sowie die gesundheitlichen Folgen von illegalen Substanzen (Amphetamin, Methamphetamin und Ecstasy) selbstständig erarbeiten. Durch die verstärkte digitale Lehre im Berichtszeitraum wurde über die Lernplattform Moodle in Kooperation mit dem IOMC ein Zusatzangebot zum Thema „Selbstheilende Materialien“ angeboten. Studierende konnten sich durch einen Fachvortrag von Dr. Martin Hager informieren und anschließend mit den MitarbeiterInnen der AG Chemiedidaktik praxistaugliche Unterrichtsansätze erarbeiten. Dazu zählt unter anderem ein Modellexperiment zu selbstheilendem Asphalt. Mit dem Ziel, die digitale Lehre im Chemiestudium weiterzuentwickeln und das Jenaer Studienangebot damit noch attraktiver zu machen, startete im Oktober 2021 das Projekt „Automatische Synthese und Online-Überwachung von Reaktionen im chemischen Praktikum mittels CloudAnwendungen“, welches von Prof. Dr. Ulrich S. Schubert und Prof. Dr. Timm Wilke geleitet wird. Der Fonds der Chemischen Industrie fördert das Vorhaben für ein Jahr mit 25.000 Euro. Geplant ist, die bisher angebotenen Synthesepraktika um moderne, roboterbasierte Synthesemöglichkeiten zu erweitern. Konkret sollen Reaktionen automatisiert in einem Syntheseroboter durchgeführt und mit dem Messsystem LabPi (siehe S. 55) online überwacht werden. Die so gewonnenen Daten sollen drahtlos in eine zugehörige Cloud übertragen werden, deren Software eine Zusammenführung und Visualisierung der Messwerte sowie eine automatisierte Auswertung ermöglicht. Der Praktikumsassistent bzw. die Praktikumsassistentin kann dadurch das Experiment mittels eines Tablets live überwachen, so dass eine deutlich bessere Rückkopplung mit den Studierenden möglich wird. Diese wiederum können die Daten aus der Cloud ebenfalls nutzen und ihr digitales Protokoll direkt in das System hochladen. Langfristig wird eine Übertragung der Projektergebnisse auf weitere Versuche und Praktika angestrebt, um weitere Reaktionen und Experimente voll automatisiert durchführen und online überwachen zu können. Seit Ende 2021 ist die CGF als eine von zwei Pilotfakultäten an dem Projekt „Studienverlaufsmonitoring“ beteiligt. Ziel des von der Zentralen Studienberatung der Universität Jena koordinierten Projektes ist es, Studierende in ihrem individuellen Studienverlauf optimal zu unterstützen. Geplant sind unter anderem Onlinebefragungen, Leitfadeninterviews sowie die Entwicklung passgenauer Hilfsangebote. Das Vorhaben ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Im Rahmen des seit 2019 von der Carl-ZeissStiftung geförderten Projekts „Führungsethik als Ethik in den Wissenschaften – Von der Theorie zur Praxis in Hochschule und Unternehmen“ wurden universitäre Lernangebote entwickelt und erprobt, mit denen die ethischen Dimensionen von guter Führung an Studierende der MINT-Fächer vermittelt werden können. Dabei gestalten die vier beteiligten Kooperationsteams der Universitäten Tübingen, Mainz und Jena sowie demWittenbergZentrum für Globale Ethik digitale und hybride Seminarformate und entwickeln wissenschaftliche Begleitinstrumente. An der Universität Jena ist ein Team um Prof. Dr. Volker Woest von der AG Chemiedidaktik beteiligt (siehe Seite 57). Im Wintersemester 2019/20 fand eine erste Erprobung von Lerninhalten statt unter dem Titel „Führungsethik – Seminarreihe für NaturwissenschaftlerInnen“. 2020 wurde das Projekt „ProMINT“ abgeschlossen, an dem auch die CGF beteiligt war. Finanziert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft widmete sich das Projekt der Weiterentwicklung der Studieneingangsphase im MINTBereich an der Universität Jena mit dem Ziel, der Heterogenität der StudienanfängerInnen zu begegnen. Im Rahmen des Projekts wurden die an der Fakultät bestehenden Maßnahmen innerhalb der Studieneingangsphase analysiert sowie weitere Angebote entwickelt. Dazu gehören drei virtuelle interaktive Rundgänge für die Fachbereiche Chemie, Geographie und Biogeowissenschaften (siehe S. 176) und ein Online-Katalog mit Übungsaufgaben zu den Fächern Anorganische Chemie und Organische Chemie als Ergänzung zu den Seminaren. 170 — STUDIUM UND LEHRE

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