Jahresbericht 2020-2021

UNESCO-Chair on Global Understanding for Sustainability (Seniorprofessur) Prof. Dr. Benno Werlen Im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel haben die Naturwissenschaften die Aufmerksamkeit der Welt auf die meist unbeabsichtigten, aber ökologisch schädlichen Folgen moderner Lebensstile gelenkt. So wichtig diese Erkenntnisse sowie IPPC-Berichte auch sind und die schleppende Umsetzung der Agenda 2030 zeigt – die Lösung des wohl dringendsten globalen Problems der Gegenwart erfordert einen neuen Ansatz. Das alltägliche Handeln aller Menschen ist für globale Verhältnisse von grundlegender Bedeutung – deshalb ist dieses auch direkt und konsequent zu fokussieren. Dabei sind dessen kulturell und gesellschaftlich tiefe Verankerung ebenso respektvoll in Rechnung zu stellen wie dessen regional besonderen Bedingungen. Um dies zu erreichen, ist ein Paradigmenwechsel von der bisherigen Top-Down- zu einer konsequenten Bottom-Up-Strategie notwendig. Auf diese Weise soll eine Kultur der Nachhaltigkeit entstehen können, die nicht nur zu einem radikalen Wandel des Alltagshandelns ermutigt, sondern diesen unterstützend befähigt und fördert. Das Projekt „Kulturen der Nachhaltigkeit“ wird in Kooperation u.a. mit einem globalen Netzwerk thematisch einschlägiger UNESCO-Lehrstühle, dem Club of Rome, der Weltakademie für Kunst Kulturen der Nachhaltigkeit und Wissenschaft ausgearbeitet. „The Jena Declaration“ (siehe S. 181) baut darauf auf und mobilisiert weltweit zur Umsetzung von kulturell und regional differenzierten Wegen zu globaler Nachhaltigkeit. [1] Werlen, B., Kauffman, J. & Gaebler, K. (2020): Future Knowledge Mobilization for Deep Societal Transformation. In: Imagining the Future of Knowledge Mobilization. Canadian Commission for UNESCO & Social Sciences and Humanities Research Council of Canada. Ottawa, 111-126. Abb. 1. Der Jenaer UNESCO-Chair ist Teil eines Netzwerks von über 700 UNESCO-Chairs weltweit und arbeitet in Kooperation mit seinem Beirat und seinen lokalen wie globalen Partnern an Ideen und Initiativen zur Erreichung globaler Nachhaltigkeit. Grafik: UNESCO FORSCHUNG — 131

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