Jahresbericht 2018-2019
Lehrstuhl für Anorganischen Chemie II Prof. Dr. Winfried Plass Forschungsschwerpunkte Koordinationschemie der Übergangsmetalle und Lanthanoide mit besonderem Fokus auf deren Be- schreibung mithilfe von theoretischen und physikalischen Methoden Molekulare magnetische Materialien Einzelmolekülmagnete (SMMs) Spin-frustierte Moleküle tritoper Liganden als Basis für Qubits Magnetische Systeme mit optisch aktiven und redoxaktiven Liganden Funktionale Koordinationspolymere Magnetische Koordinationspolymere mit redoxaktiven Linkern Poröse Systeme mit gaststeuerbaren Eigenschaften Einzelkettenmagnete Bioanorganische Chemie Strukturelle und funktionale Enzymmodelle Zweikernkomplexe (heterodinuklear, bimetallische Reaktivität, ungewöhnliche Koordination) Verfügbarkeit von Metallionen in biologischen Systemen Magnetische Moleküle bieten sehr interessante Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen der Quan- tentechnologie, einer insbesondere auch auf EU- Ebene aktuell im Fokus stehenden Zukunftstech- nologie. Unser Beitrag zu diesem Thema ist durch zwei Schwerpunkte geprägt: i) Systeme mit tritopen Liganden und Spin-Frustration. ii) Einzel- molekülmagnete auf der Basis von Übergangs- metall und Lanthanoid-Komplexen. Neben den experimentellen Untersuchungen führen wir auch quantenchemische Berechnungen auf unter- Magnetische Moleküle als Qubits und Einzelmolekülmagnete schiedlichem theoretischen Niveau durch (DFT bis Multi-Referenz-Verfahren) [1]. Bei Komplexen mit tritopen Brückenliganden geht es um grundlegende Fragen zur magneti- schen Wechselwirkung und potenzielle Anwen- dungen auf der Basis einer Kopplung zwischen molekularem Spin und elektrischen Feldern zur Adressierung entsprechender Moleküle [2, 3]. Für Einzelmolekülmagnete auf der Basis von pseudotetraedrischen Cobalt(II)-Komplexen konnten wir Struktur-Eigenschaftsbeziehungen aufstellen, die ein gezieltes Design ermöglichen. Im Zuge dessen ist es gelungen, oxidations- und hydrolysebeständige Verbindungen mit hohen thermischen Barrieren zu synthetisieren und magnetisch zu charakterisieren [4]. Zu diesem Thema bestehen intensive Koope- rationen auf internationaler (COST-Action Mol- Spin), nationaler (HZB Berlin) und lokaler Ebene. [1] Böhme, M., Plass, W. (2018): rhOver: Determination of magnetic anisotropy and related properties for dysprosium (III) single-ion magnets by semiempirical approaches utilizing Hartree-Fock wave functions. J. Compt. Chem., 39, 2697, DOI: 10.1002/jcc.25565. [2] Kintzel, B., Böhme, M., Liu, J., Burkhardt, A:, Mrzek, J., Buchholz, A., Ardavan, A., Plass, W. (2018): Molecular electronic spin qubits from a spin-frustrated trinuclear copper complex. Chem. Commun., 54, 12934, DOI: 10.1039/C8CC06741D. [3]Lui,J.Mrozek,J.Myers,W.K.,Timco,G.A.Winpenny,R.E.P.,Kintzel,B.,Plass, W.Ardavan,A.(2019):Electricfieldcontrolofspinsinmolecularmagnets.Phys. Rev.Lett,122,037202,DOI:10.1103/PhysRevLett.122.037202. [4] Böhme, M. Ziegenbalg, S., Aliabadi, A., Schnegg, A., Görls, H., Plass, W. (2018): Magnetic relaxation in cobalt(II)-based single-ion magnets influenced by distortion of the pseudotetrahedral [N 2 O 2 ] coordination environment. Dalton Trans., 47, 10861, DOI: 10.1039/C8DT01530A. Abb. 1. Dreikernige Kupferkomplexe als spin-frustierte molekulare Qubits, die über elektrische Felder beeinflusst werden können [2]. 34 — FORSCHUNG
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