Jahresbericht 2018-2019
Neues Entwicklungskonzept für den Wachstumsraum Leipzig/Halle Wirtschaftsgeographen am BMBF-Projekt „Interko2“ beteiligt Unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Län- derkunde (IfL) wird im Projekt „Interko2“ ein inte- griertes Wohnflächenkonzept für das Umland der Städte Leipzig und Halle (Saale) erarbeitet. Das BMBF finanziert das Verbundvorhaben im Rahmen der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ mit 1,3 Millionen Euro. Förderzeitraum ist August 2018 bis Juli 2023. Das an die wachsenden Großstädte Leipzig, Halle und Jena angrenzende Umland ist regional differenziert durch Zuwanderung und starke Be- völkerungsrückgänge geprägt. Das Projekt „Interko2 – Integriertes Wohnflächenkonzept in großstädtischen Wachstumsräumen“ verfolgt das Ziel, in einem kooperativen Beteiligungs- und Kommunikationsprozess die Interessen der Um- landgemeinden mit den Entwicklungserforder- nissen wachsender Großstädte in Einklang zu bringen. Zunächst wird in der Region Leipzig/ Halle ein leistungsfähiges Monitoring-System aufgebaut. Daten zu Entwicklungstrends auf Ortsteilebene sollen als Planungsgrundlage zu- künftig regelmäßig erfasst werden und visuali- siert den Landkreisen und Kommunen zur Verfü- gung stehen. Instrumente der formellen Planung wie das Zentrale-Orte-Konzept sowie integrierte Mobilitätslösungen werden ebenfalls untersucht. In einem zweiten Schritt sollen die Ergebnisse auf die Region Jena und den Saale-Holzland-Kreis übertragen werden. Einer der Projektpartner ist der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Uni- versität Jena (S. 103). Das Jenaer Team ist zu- ständig für die Erarbeitung des integrierten Wohnflächenkonzeptes im Zuge des Teilprojek- tes INWOK. Zudem wird die Jenaer Forschungs- gruppe vorbereitende Maßnahmen durchführen, wie zum Beispiel die Bildung der Indikatoren der Wohnstandortentwicklung im Stadt-Umland-Raum. Blick über Leipzig: Das Projekt „Interko2“ erarbeitet ein integriertes Wohnflächenkonzept für das Umland der Städte Leipzig und Halle (Saale). Foto: falco/Pixabay. Weltoffen miteinander arbeiten in Thüringen Freistaat Thüringen fördert interdisziplinäres Projekt zur Linderung des Fachkräftemangels In Thüringen herrscht Fachkräftemangel – ein Problem, das in Zukunft sicher noch zunehmen wird. Ein Forschungsteam von der Universität Jena hat ein interdisziplinäres Forschungsprojekt begonnen, um die Akzeptanz internationaler Fach- kräfte in den Unternehmen zu erhöhen. Das Pro- jekt „WOM – Weltoffen miteinander arbeiten in Thüringen. Maßnahmen zur Steigerung der per- sonalpolitischen Zukunftsfähigkeit Thüringer Unternehmen“ wird durch den Freistaat Thüringen mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziell gefördert. Das Fördervolumen liegt (inklusive eines Eigenanteils) bei 1,6 Millio- nen Euro für den Zeitraum Januar 2019 bis De- zember 2021. Das Projekt vereint die Expertise der Lehrstühle für Finanzwissenschaft, Wirtschafts- geographie und Interkultureller Wirtschaftskommu- nikation. Ziel ist es, Offenheit zu schaffen und eine neue Willkommenskultur zu entwickeln. Diesem Ziel soll u. a. eine Kommunikationskam- pagne dienen, die projektbegleitend laufen wird. Außerdem wird eine „Toolbox“ für Unternehmen entwickelt, damit die Personalverantwortlichen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen können. Ein weiterer Baustein ist der Zertifizie- rungskurs „Interkulturelles Onboarding“ als Ange- bot der wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Jena. Wer das Zertifikat erworben hat, besitzt das Handwerkszeug, um Unterneh- men gezielt bei der Einführung von Strukturen und Maßnahmen einer interkulturell kompeten- ten Öffnung zu unterstützen (siehe auch S. 103). FORSCHUNG — 23
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