Jahresbericht 2018-2019
Mit der Nano- und Mikrostruktur von Polymerge- len wird sich in den nächsten Jahren die neue Forschungsgruppe 2811 „Adaptive Polymergele mit kontrollierter Netzwerkstruktur“ (FOR 2811) befassen. Die DFG hat im Mai 2019 die Einrich- tung der Gruppe genehmigt und wird in den kom- menden drei Jahren rund zwei Millionen Euro dafür bereitstellen. Offizieller Start war im August 2019. Koordiniert wird die Gruppe an der Univer- sität Mainz. Insgesamt sind sechs Standorte in Deutschland beteiligt, darunter auch die AG Mikrostruktur von schaltbaren Polymergelen verstehen lernen Fakultät ist an neuer DFG-Forschungsgruppe zu adaptiven Polymergelen beteiligt Schacher (S. 54) der Universität Jena. Ziel ist es, Polymernetzwerke herzustellen, die sowohl aus wasserlöslichen als auch aus öllöslichen Baustei- nen bestehen. Die Gruppe wird im ersten Förder- zeitraum jedoch zunächst grundlegende Fragen untersuchen, etwa wie es zu den Unregelmäßig- keiten in der Netzwerkstruktur kommt und wel- che Rolle der Herstellungsprozess und der Pro- benzustand dabei spielen. Denn dies beeinflusst die Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten der Materialien. FORSCHUNG — 19 Auf der Suche nach der richtigen Barriere für atomare Abfälle Geologe leitet Projekt „KOLLORADO-e3“ — Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium Geologen der Universität Jena untersuchen ge- meinsammit Partnern in dem 2019 gestarteten Projekt „KOLLORADO-e3“ im Schweizer Felslabor Grimsel Materialien und Systeme, die die Funktion einer geotechnischen Barriere in einem möglichen Endlager für atomare Abfälle übernehmen können. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert das Vorhaben bis 2022 mit rund einer Million Euro. Während des neuen Projektes wertet das Team ein Langzeit-in-situ-Experiment aus, das bereits vor über vier Jahren gestartet wurde. „Da- bei haben wir ein kleines, im Durchmesser etwa zehn Zentimeter umfassendes Barriere-System in eine natürliche Kluft im Felslabor Grimsel einge- bracht“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Schäfer (S. 126). Das Modell enthält wie die ge- planten Endlager radioaktives Material sowie eine technische Barriere — beides eingeschlossen durch einen Zylinder aus Bentonit. Das „Mini- Endlager“ haben die Forscher mit verschiedenen Sensoren über die Jahre hinweg beobachtet und nun durch eine Kronbohrung wieder aus dem Stein herausgeschnitten. Nun werden sie untersuchen, was in dem Bohrkern passiert ist und wie sich der Bentonit mit den für zukünftige Eiszeiten typi- schen mineralarmen Wässern in der Kluft verhält. Schließlich will das TeamModelle entwickeln, um Unsicherheiten über die Aussagen zur Stabilität einer solchen Barriere über einen weitaus größe- ren Zeitraum hinaus reduzieren zu können. Vorort-Auswertung der Sensordaten und online- Nanopartikelmessung (oben) und Tunnel-Packer- System des CFM-Projektes im Felslabor Grimsel. (unten). Fotos [2]: Franz Rinderknecht/KIT
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